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IfW-Präsident erwartet nachhaltige Schwächung des "Exportmotors"

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Das Containerschiff "MOL Triumph" legt von einem Schlepper begleitet in Hamburg an. Mit 400 Metern Länge ist es eines der größten Schiffe weltweit.

Foto: Axel Heimken/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Die Zeit als Exportweltmeister könnte für Deutschland zuende gehen. Das erwartet jedenfalls Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW): „Die goldenen Exportzeiten werden wir nicht wieder erleben. Der Exportmotor wird nachhaltig schwächer sein“, sagte der Außenwirtschaftsexperte dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).
Das liege zum einen an der anhaltenden Rezession in vielen Handelspartner-Ländern. Zum anderen daran, dass in wichtigen Branchen zur Rezession ein längerer Strukturwandel hinzukomme.
„Dekarbonisierung und Digitalisierung werden zwangsläufig dazu führen, dass zum Beispiel bei Airbus und in der Autoindustrie Kapazitäten abgebaut werden müssen“, sagte Felbermayr.
Die Politik solle nicht versuchen, veraltete Strukturen zu erhalten. „Das würde die notwendigen Anpassungen nur verschieben“, so der Ökonom. Die Möglichkeiten der Bundesregierung seien sehr eingeschränkt, die Exportnachfrage etwa in den USA anzuschieben. Die einzige Möglichkeit gebe es dafür in Europa.
„Dass Kanzlerin Angela Merkel hier ihre Politik geändert hat, liegt bestimmt auch daran, dass Europapolitik deutsche Konjunkturpolitik ist“, sagte er. Denn Investitionen des Recovery-Funds, der auch gemeinschaftlich finanzierte Zuschüsse an besonders von der Pandemie geplagte Länder enthalten soll, würden auch der deutschen Industrie nutzen. (dts)

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