IG Metall NRW kündigt Warnstreiks in der Eisen- und Stahlindustrie an

Die IG Metall NRW hat am Dienstag Warnstreiks in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie "in den nächsten Tagen" angekündigt. Ein Angebot der Arbeitgeberseite in der zweiten Verhandlungsrunde lehnte die Gewerkschaft ab.
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Fahnen der IG Metall während Autokundgebung in Kiel.Foto: Axel Heimken/dpa/dpa
Epoch Times16. März 2021

Nicht nur im Metall-Tarifkonflikt kommt die IG Metall nicht weiter: Auch in der Eisen- und Stahlindustrie stehen wegen festgefahrener Verhandlungen im wichtigen nordwestdeutschen Tarifbereich Warnstreiks an. Die IG Metall Nordrhein-Westfalen kündigte am Dienstag (16. März) erste Streiks in Salzgitter und Hagen für den Folgetag an. Zuvor war demnach die zweite Verhandlungsrunde für die rund 70.000 Beschäftigten im Nordwesten ohne Ergebnis abgebrochen worden.

Wie die Industriegewerkschaft mitteilte, sollen am Mittwochmorgen von 05.00 bis 07.00 Uhr Beschäftigte der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) im nordrhein-westfälischen Hagen die Arbeit niederlegen. Ab 11.30 Uhr ist demnach außerdem eine „Kundgebung im Autokinoformat“ bei Salzgitter Flachstahl in Niedersachsen geplant. Vergangenen Freitag waren laut Gewerkschaft bereits 450 Beschäftigte im niedersächsischen Georgsmarienhütte in einen Warnstreik getreten.

Bei der jüngsten Tarifverhandlung am Montag boten die Stahl-Arbeitgeber den Beschäftigten laut IG Metall eine Corona-Prämie von 350 Euro zum Ende des ersten Halbjahres; im Februar 2022 soll es noch einmal die gleiche Einmalzahlung oder entsprechende Freizeit geben. Außerdem will die Arbeitgeberseite demnach Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen verlängern und auch über einen „Transformationstarifvertrag“ für die Branche sprechen.

Die Gesprächsbereitschaft und die angebotenen Verlängerungen lobte Knut Giesler, NRW-Bezirksleiter der IG Metall und Verhandlungsführer für den Nordwesten: Die Arbeitgeber hätten erkannt, „dass die Corona-Pandemie eine starke Belastung für die Beschäftigten ist und sie dafür eine Wertschätzung verdient haben“. Gleichwohl sei das Tarifangebot insgesamt „im Volumen deutlich zu niedrig“ und „durch die ausschließlichen Einmalzahlungen nicht akzeptabel“. Die Stahlpreise seien auf Rekordniveau und die Auftragsbücher vieler Unternehmen voll.

Anfang März war die diesjährige Tarifrunde in der Eisen- und Stahlindustrie gestartet – sowohl für die rund 70.000 betroffenen Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen als auch für rund 8000 Beschäftigte im ostdeutschen Tarifgebiet. Im Saarland laufen die Tarifverträge nach Gewerkschaftsangaben noch bis Ende Mai.

In den regionalen Verhandlungen fordert die IG Metall – wie auch in der Metall- und Elektrobranche – eine Erhöhung der Löhne und Ausbildungsgehälter im Volumen von vier Prozent. Dieses soll je nach Situation der Betriebe auch „für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden können“. Die Friedenspflicht war Ende Februar ausgelaufen. (afp)



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