Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland nicht regulär beschäftigt

7,5 Millionen Erwerbstätige seien in Leiharbeit, Minijobs, geringfügiger Teilzeit oder mit befristeten Arbeitsverträgen beschäftigt, heißt es in einem Medienbericht. Dadurch können diese atypisch Beschäftigten ihre Lebenshaltungskosten kaum selbst stemmen.
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7,5 Millionen Erwerbstätige sind nicht regulär beschäftigt.Foto: Friso Gentsch/Illustration/dpa
Epoch Times15. September 2019

Jeder Fünfte am deutschen Arbeitsmarkt arbeitet einem Medienbericht zufolge nicht in einem normalen Arbeitsverhältnis.

7,5 Millionen Erwerbstätige seien in Leiharbeit, Minijobs, geringfügiger Teilzeit oder mit befristeten Arbeitsverträgen beschäftigt, berichtet die Zeitung „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion. Knapp 17 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiteten zudem für Niedriglöhne.

Atypisch Beschäftigte können kaum ihre Lebenshaltungskosten finanzieren

Die Zahl dieser sogenannten atypisch Beschäftigten gilt als wichtige Messgröße für den Arbeitsmarkt. Denn die betroffenen Arbeitnehmer erzielen häufig niedrige Einkommen und können somit kaum Rücklagen für ihre Altersversorgung bilden.

Atypische Beschäftigung gilt Arbeitsmarktforschern zufolge als wichtige Erklärung dafür, dass eine steigende Zahl der Erwerbstätigen Probleme hat, ihre Lebenshaltungskosten, darunter die steigenden Mietpreise, aus eigener Kraft zu stemmen.

Linken: Wir brauchen eine „dringende Korrektur“ der Arbeitsmarktpolitik

Die Zahl der atypisch Beschäftigten liegt demnach seit Jahren in etwa auf demselben Niveau. Die stellvertretende Vorsitzende der Linke-Bundestagsfraktion, Susanne Ferschl, forderte angesichts der Zahlen in der „Welt am Sonntag“ eine „dringende Korrektur“ der Arbeitsmarktpolitik.

Den Erwerbstätigen würden „zu viele Unsicherheiten und Flexibilisierungen zugemutet“, sagte Ferschl. In der Verantwortung sieht sie vor allem die CDU. Durch sie seien mehrere Gesetze der Bundesregierung, die Rechte von Arbeitnehmern stärken sollten, „zu reinen Placebos verkommen“, darunter etwa die Neuregelungen zur Bekämpfung unfreiwilliger Teilzeitanstellungen, Leiharbeit und Befristungen.

Quote bei ausländischen Staatsangehörigen noch deutlich höher

Unter den Angestellten mit ausländischer Staatsangehörigkeit liegt die Quote der atypisch Beschäftigten dem Bericht zufolge noch deutlich höher, sie betrifft in dieser Bevölkerungsgruppe jeden Dritten. Unter den ausländischen Erwerbstätigen ist auch die Zahl der Geringverdiener deutlich höher. Dort arbeiten 38 Prozent unterhalb der Niedriglohnschwelle von zuletzt 10,80 Euro pro Stunde. (afp)



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