Lieferengpässe auch bei der Gewürzindustrie

Auch die Gewürzernte 2021 wird durch Lockdown-Maßnahmen erschwert. Hinzu kommen Transport- und Energieprobleme. Gleichzeitig boomt der Markt für Gewürzmischungen.
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Gewürzmischungen boomen, doch die Lieferschwierigkeiten bereiten der Gewürzindustrie Schwierigkeiten.Foto: iStock
Epoch Times12. Oktober 2021

Die deutsche Gewürzindustrie leidet ebenso wie andere Branchen unter Lieferengpässen und Lockdown-Problemen. In den Ursprungsländern fehlen häufig Erntehelfer, die Produktion hat sich insgesamt verlangsamt. Wichtige Häfen wurden zeitweise aufgrund von Corona-Fällen und Vorsichtsmaßnahmen geschlossen.

„Lieferengpässe, eine gestiegene Nachfrage in den Herkunftsländern und zusätzlich problematische Wetterbedingungen in Süd- und Osteuropa erschweren die Ernten für 2021 und bringen die Gewürzindustrie in Bedrängnis“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes der Gewürzindustrie, Markus Weck, im September.

Logistik- und Energiekosten

Die Schwierigkeiten in der Logistikbranche treffen die Gewürzindustrie stark, weil sie besonders importabhängig ist. Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Schiffscontainern hat die reinen Frachtkosten für einen Container aus China massiv steigen lassen, teilweise um rund 900 Prozent. Das hat direkte Auswirkungen auf den Import klassischer Gewürze wie Pfeffer, Paprika, Ingwer, Muskat, Zimt, Kreuzkümmel und Kurkuma.

„Unsere Mitglieder erwarten eine Entspannung der Situation im Frachtbereich frühestens zur zweiten Jahreshälfte 2022“, erklärte Weck weiter. Bis dahin bleibe die Lage „extrem angespannt“.

Auch die steigenden Energiekosten machen der Branche zu schaffen. Zudem stiegen die Kosten für Verpackungsmaterial, insbesondere Kunststoffe, deutlich an. Preisaufschläge von 30 bis 40 Prozent seien keine Seltenheit. Die Kosten für Stahl und Blech hätten sich teilweise verdoppelt.

„Die Gewürzindustrie setzt alles daran, die Nachfrage von Handel und weiterverarbeitender Industrie zu bedienen und dabei eine optimale Qualität zu gewährleisten“, erklärte der Präsident des Fachverbandes, Wolfgang Schulze. „Die aktuellen Schwierigkeiten führen uns aber mehr denn je vor Augen, dass diese Qualität auch ihren Preis hat.“

Der Gewürzmarkt lockt Firmengründer

Früher reichten Salz, Pfeffer und ein bisschen Paprika, um Geschmack ans Hähnchen zu bringen. Heute sind die Gewürzregale breiter und vor allem bunter, der Markt wächst.

„Auf dem Gewürzmarkt ist ein regelrechter Boom entstanden“, bestätigt Markus Weck. In den vergangenen Jahren hätten sich mehrere neue Unternehmen wie „Ankerkraut“ aus Jesteburg bei Hamburg, „Lyn’s“ (Baden-Württemberg) und „Just Spices“ aus Düsseldorf etabliert.

„Als wir 2014 mit Just Spices gestartet sind, gab es am Markt hauptsächlich Reingewürze und keine vergleichbaren innovativen Gewürzmischungen“, sagt Just-Spices-Mitgründer Florian Falk. „Unser Ziel war es, den eingestaubten Gewürzmarkt zu revolutionieren.“

Als Ankerkraut 2013 anfing, sei die Lage noch günstiger gewesen, „weil die Konkurrenz noch deutlich kleiner war als heute“, erklärt Unternehmens-Sprecherin Malena Thielebein. Der Umsatz liege inzwischen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Thielebein meint: „Unserer Einschätzung nach ist der Gewürzmarkt noch nicht vollständig gesättigt, es wird für neue Start-ups aber immer schwerer, sich gegen die etablierten Unternehmen am Markt zu beweisen.“

Nachhaltig und Fair

Das Bewusstsein der Verbraucher in Hinsicht Nachhaltigkeit, ökologischer Anbau, Kinderarbeit und Fairness wächst auch bei Gewürzen. Je größer allerdings die umgeschlagenen Mengen sind, desto schwerer sei die Kontrolle der Rohwaren, räumt der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Markus Weck ein. „Oft geht es um einen Umfang, bei dem man nicht mehr jeden Bauern kennen kann.“

Einer der größten Gewürzhersteller Deutschlands, die Fuchs-Gruppe aus Dissen am Teutoburger Wald, hat die Nachhaltigkeit schon seit Jahren auf der Agenda. „Wir wollen wissen, woher die Rohwaren für unsere Produkte stammen und wie sie angebaut, geerntet und transportiert wurden“, sagt Sprecherin Elena Feige. Es geht um Punkte wie die Einhaltung der Menschenrechte, das Verbot von Kinderarbeit und Schutz der Umwelt.

Um die Qualität der Produkte sicherzustellen, beziehe Fuchs Pfeffer, Paprika, Muskat, Zimt oder Knoblauch beispielsweise roh und unvermahlen. Eigene Mitarbeiter oder beauftragte Partner besuchen Lieferanten und schulten unter anderem die geforderten Standards.

Agrarexperte Philip Kuruvilla von der Organisation National Sustainable Spice Programme aus Indien, einem der Gewürzländer schlechthin, verweist allerdings darauf, dass nicht alle einen angemessenen Preis für sozial faire und biologisch produzierte Gewürze zahlen wollen. Das beträfe etliche ausländische Firmen. Genaue Namen nannte er nicht. (afp/dpa/ks)



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