Migranten verschicken aus Deutschland 5,1 Milliarden Euro in ihre Heimatländer

Spitzenreiter bei den Heimatländern in die Geld von Migranten aus Deutschland verschickt wird, ist die Türkei. 2018 flossen dorthin 822 Millionen Euro.
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Sowohl die Weltbank als auch die deutsche Bundesregierung sehen den privaten Geldtransfer als einen Entwicklungsmotor.Foto: iStock
Epoch Times9. April 2019

Migranten in Deutschland haben im vergangenen Jahr 5,1 Milliarden Euro in ihre Heimatländer geschickt. Das ist ein neuer Höchstwert, berichtet die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf Angaben der Bundesbank.

Spitzenreiter bei den Heimatländern, in die Geld von Migranten aus Deutschland verschickt wird, ist die Türkei. 2018 flossen dorthin 822 Millionen Euro.

Zudem spiegelt sich die EU-Osterweiterung in den Zahlen wieder. So flossen letztes Jahr 468 Millionen Euro nach Polen. Das ist eine Steigerung von 60 Prozent zu 2015. An dritter Stelle folgt dann Rumänien mit 395 Millionen Euro, gefolgt von Italien mit 363 Millionen Euro.

Transfer-Geldmenge nach Syrien in drei Jahren hundertfach gestiegen

Was die privaten Geldströme nach Syrien betrifft, so ist seit 2015 die Geldmenge an Überweisungen von 18 auf 189 Millionen Euro gestiegen. In die afrikanischen Länder Eritrea, Nigeria und Tunesien flossen im vergangenen Jahr jeweils rund 20 Millionen Euro.

Sowohl die Weltbank als auch die deutsche Bundesregierung sehen den privaten Geldtransfer als einen Entwicklungsmotor, denn anders als in der Entwicklungshilfe fließen Heimatüberweisungen direkt zu den Verwandten und Bekannten. Damit erhöht sich die Kaufkraft und der Konsum der Bevölkerung steigt.

Einen Vorteil haben dadurch auch große Geldinstitute, denn sie machen satte Gewinne durch die Gebühren (rund sieben Prozent), die für die Überweisungen anfallen.

Zufluss an Fremddevisen belastet Märkte in Herkunftsländern

Allerdings hat diese Form der „Entwicklungshilfe“ auch seine Schattenseite. Der Zufluss an Fremddevisen treibt den Wechselkurs der heimischen Währungen hoch, was die Warenimporte billiger macht und das inländische Warenangebot verdrängt. Außerdem verteuert es die Exporte. (er)



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