Personalmangel in Pflege: Fast jeder dritte Mitarbeiter will aussteigen

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Die CSU-Landesgruppe will sich für eine "Neueinsteiger-Prämie" von 5000 Euro für neue Pflegekräfte einsetzen.Foto: Felix Kästle/dpa/Symbolbild/Archiv/dpa
Epoch Times14. März 2021

Intensivmediziner und Pflegeexperten warnen vor einer massiven Verschärfung des Personalmangels auf den Intensivstationen. „Die Krise der deutschen Pflege hat sich durch die Corona-Pandemie jetzt noch einmal erheblich verschärft und wird sich weiter verschärfen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag.

„Wir müssen die Flucht aus dem Pflegeberuf unbedingt stoppen“, mahnte Marx. Bisher hielten die Pflegenden aus Pflichtgefühl noch durch. Die Frage sei aber, was danach komme. Einer aktuellen Umfrage zufolge trage sich derzeit fast jeder dritte Pflegende mit dem Gedanken, aus dem Beruf auszusteigen.

Auch das Divi-Präsidiumsmitglied Felix Walcher warnte vor einem Kollaps der Intensivversorgung. „Die Pandemie führt uns mehr als deutlich vor Augen, wie fragil auch das deutsche Gesundheitswesen ist.“ Es gebe kein Intensivbett ohne Pflege. Nötig seien jetzt rasche Verbesserungen im Arbeitsalltag des Pflegepersonals, forderte der Direktor der Unfallchirurgie der Uniklinik Magdeburg.

Den Zeitungen zufolge fordern die Divi und die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) in einem gemeinsamen Papier konkrete Verbesserungen zur Stärkung der Intensivpflege in Deutschland.

Der Forderungskatalog umfasst demnach unter anderem einen am tatsächlichen Pflegebedarf orientierten Personalschlüssel, moderne Arbeitszeitmodelle und eine der Qualifikation angemessene Bezahlung.

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, begrüßte, dass sich Pflegekräfte und Ärzte zusammengetan hätten und gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen in der Intensivpflege einträten. (afp)



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