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US-Zölle keine große Gefahr

Siemens Energy verfünffacht seinen Gewinn nach Steuern

Während weite Teile der deutschen Industrie über schlechtere Geschäfte klagen, läuft es bei Siemens Energy rund. Der Konzern ist auf Kurs für ein solides Jahr aus eigener Kraft.

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Nach Jahren der Krise ist Siemens Energy auf dem Weg zu einem sehr soliden Jahr.

Foto: Sebastian Kahnert/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Siemens Energy lässt die Krisen der vergangenen Jahre immer weiter hinter sich und ist auf Kurs für ein solides Jahr. Im abgelaufenen Quartal – für Energy ist es das zweite des Geschäftsjahres – machte der Energietechnikkonzern 501 Millionen Euro Gewinn nach Steuern. Das ist fast das Fünffache des Wertes aus dem Vorjahreszeitraum.
In den Bereichen jenseits der Windkraft lief es so gut, dass Energy jüngst seine Prognose deutlich anhob. Die neuen US-Zölle bereiten Konzernchef Christian Bruch nur überschaubare Sorgen.
Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres bis Ende September rechnet Energy durch die US-Zölle nur mit einer begrenzten Belastung bis zu einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Verglichen mit den Werten deutscher Autoherstellern ist das wenig.

Umsätze stiegen um 20 Prozent, Aufträge um die Hälfte

Die zuletzt sehr starke Entwicklung überlagert die Zölle. Im zweiten Quartal stiegen auch Umsatz und Auftragseingang. Die Erlöse kletterten um rund ein Fünftel auf knapp 10 Milliarden Euro, der Auftragseingang lag mit 14,4 Milliarden Euro nicht nur deutlich darüber, sondern wuchs auch um mehr als die Hälfte.
Konzernchef Christian Bruch sagt:
„Die steigende Nachfrage nach Strom hat zu einem außerordentlich starken Quartal und ersten Halbjahr unseres Geschäftes geführt“
Als Folge erhöhte er die Prognose – von einem Ergebnis um die Gewinnschwelle auf bis zu 1 Milliarde Euro Gewinn. „Der verbesserte Ausblick spiegelt unsere Zuversicht in die anhaltenden Marktchancen wie auch unsere hervorragende Projektabwicklung wider.“
In der Vergangenheit hatten immer wieder Probleme bei einzelnen Projekten – insbesondere bei Siemens Gamesa – die Zahlen für den ganzen Konzern nach unten gerissen. Inzwischen ist man bei Energy zuversichtlich, diese Probleme in den Griff bekommen zu haben.

Windkraft bleibt schwierig

Ganz vorbei sind die Schwierigkeiten bei Gamesa aber noch nicht. Auch im zweiten Quartal sorgte die Tochter in ihrem Bereich für ein dickes Minus, das allerdings von starken Zahlen im Geschäft mit Turbinen und ihrer Wartung sowie mit Stromnetztechnologie mehr als ausgeglichen werden konnte.
Gamesa ist einer der weltweit größten Hersteller von Windkraftanlagen, der Anlagen für Land und Meeresgebiete produziert, installiert und entsprechenden Service anbietet. Er ist in über 90 Ländern aktiv.

Montierte Windturbinen-Backends und Naben am 31. Januar 2023 vor einer Montagehalle in der Windturbinenfabrik von Siemens Gamesa in Cuxhaven. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf Windkraftanlagen für Offshore-Windparks.

Foto: Gregor Fischer/Getty Images

Probleme bei zwei wichtigen Windkraftanlagentypen an Land bestehen weiterhin – kommendes Jahr soll dort die Gewinnschwelle erreicht werden.
Laufen die Geschäfte in den anderen Bereichen dann immer noch so gut wie zur Zeit, könnte Energy beim Ergebnis dann neue Höhen erklimmen.
Zuerst muss der Konzern aber seine aktuelle Prognose einhalten. Gelingt es, wäre das zwar nicht der erste Jahresgewinn seit der Abspaltung von Siemens im Herbst 2020 – den gab es schon im vergangenen Geschäftsjahr -, damals aber noch vor allem dank Gewinnen aus dem Verkauf von Anteilen an Siemens India. Diesmal wäre es aus eigener Kraft. (dpa/red)

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