Immer mehr Start-Ups sind bei Finanzhilfen auf Familie und Freunde angewiesen

Jeder zweite Gründer in Deutschland ist auf finanzielle Hilfen von Freunden und Familie angewiesen. Kredite werden immer weniger in Anspruch genommen. Auch die Zahl der Planungsabbrecher nimmt zu.
Titelbild
Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times9. Dezember 2019

Jeder zweite Gründer in Deutschland ist bei der Finanzierung auf die Unterstützung von Freunden und Familie angewiesen. Das sind die höchsten gemessenen Werte, wie aus einer Untersuchung der volkswirtschaftlichen Analyseabteilung der Förderbank KfW, KfW Research, hervorgeht, über welche die „Welt“ (Montagsausgabe) berichtet.

Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre (2016-2018), engagierten sich bei jedem zweiten Gründer mit externem Kapitalbedarf Familie und Freude, die einen Anteil von 47 Prozent zum durchschnittlichen Finanzierungsmix beitrugen.

Immer weniger Bankenkredite

Vor zehn Jahren waren Familie und Freunde weit seltener (37 Prozent) und in geringerem Ausmaß (27 Prozent) beteiligt. Kredite von Geschäftsbanken oder Sparkassen wurden zuletzt nur noch von jedem dritten Gründer (33 Prozent) genutzt, vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 49 Prozent.

Auch Förderinstitute und die Bundesagentur für Arbeit wurden von Gründern mit externem Kapitalbedarf deutlich seltener beansprucht als früher. Zudem stieg der Anteil von Gründern mit Problemen bei der Finanzierung 2018 im Vorjahresvergleich von 14 auf nun 17 Prozent leicht an.

Immer mehr Planabbrecher

Gleichzeitig wuchs auch die Quote sogenannter Planabbrecher, die ihr Gründungsvorhaben wieder aufgaben. Im langjährigen Durchschnitt gab etwa die Hälfte dieser Abbrecher an, Finanzierungsschwierigkeiten gehabt zu haben, zuletzt mit 57 Prozent besonders viele.

„Die Veränderungen im Finanzierungsmix deuten daher an, dass die Finanzierung für Existenzgründungen kommender Jahre herausfordernder werden wird“, heißt es in der KfW-Analyse. Die bestehende Gründungsförderung sollte in der Breite erhalten und in der Höhe gestärkt werden.

Wenig Gründungsdynamik

Indes warnte Paul Wolter, Teamleiter Politik und Kommunikation beim Bundesverband Deutsche Start-ups, vor einer geringen Gründungsdynamik in Deutschland. „Die negativen Effekte für unsere Volkswirtschaft sind potentiell gewaltig. Jedes Start-up, welches nicht gegründet wird, führt dazu, dass hochwertige und gut bezahlte Arbeitsplätze nicht entstehen“, sagte Wolter der „Welt“.

Gefragt sei neben einer Anpassung staatlicher Förder- und Zuschussprogramme auch die Finanzierung durch privates Kapital: „Institutionelle Anleger, Konzerne, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen müssen mutiger werden“, forderte Wolter. (dts)

Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Wenn der Staat eine aktive Rolle in der Wirtschaft spielt, hat jede Aktion einen Dominoeffekt auf den Markt. Neue Richtlinien und Gesetze können ganze Branchen verändern und viele Unternehmen und Investoren von den Entscheidungen der Regierung abhängig machen. Der Staat, der traditionell nur Gesetze verabschiedete und durchsetzte, ist dadurch ein führender Akteur in der Wirtschaft geworden.

Der Staat ist wie ein Schiedsrichter, der bei einem Fußballspiel auch noch zum Spieler wird: Er kontrolliert und reguliert das Kapital in einer Wirtschaft, die früher privat war und ersetzt damit die „unsichtbare Hand“ durch die „sichtbare Hand“.

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“. Foto: Epoch Times

Es gibt mindestens zwei Hauptfolgen der umfangreichen staatlichen Eingriffe. Erstens erweitert sich die Macht des Staates hinsichtlich seiner Rolle und seines Umfangs. Regierungsbeamte entwickeln zunehmend Überheblichkeit hinsichtlich ihrer Fähigkeit, in die Wirtschaft einzugreifen und den Staat die Rolle des Retters spielen zu lassen. Auch nach der Bewältigung einer Krise behält die Regierung für gewöhnlich ihre erweiterten Befugnisse und Funktionen bei – wie im Kapitel 9 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert wird.

Zweitens führt der Interventionismus zu mehr Abhängigkeit von der Regierung. Wenn die Menschen auf Herausforderungen stoßen oder wenn der freie Markt nicht die Vorteile bieten kann, die sie sich wünschen, werden sie sich für mehr staatliche Eingriffe einsetzen, um ihre Forderungen erfüllt zu bekommen. Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder – falls vergriffen – direkt beim Verlag der Epoch Times Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es jetzt auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3 Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. Beides ist direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion