Taiwan verlagert erfolgreich Unternehmen aus China zurück – Eigene Serverproduktion stieg um 211 Prozent

Taiwan konnte seine Server-Produktion um 211 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Das Wirtschaftsministerium sieht als Grund die Rückverlagerung der Produktion aus China.
Titelbild
Ein Mitarbeiter von Asus' Taiwan überprüft während der Computex 2018 im Nangang Exhibition Center in Taipeh einen riesigen ZenBook-Computer.Foto: SAM YEH/AFP über Getty Images
Epoch Times22. Juli 2020

Taiwans Computerherstellung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 72,1 Prozent, teilte das Wirtschaftsministerium Taiwans am 15. Juli 2020 mit. Die Produktion erreichte das höchste Niveau seit 2004 und liegt nun bei rund 5,65 Milliarden Euro (189,5 Milliarden New Taiwan Dollar NT$).

Dabei schnitt die Server-Produktion am besten ab – 211 Prozent mehr als im Vorjahr, schreibt Meg Chang. Tragbare Geräte wie Laptops und Tablet-Computer steigerten sich um 34 Prozent, IT-Technik für Gewerbebetriebe um 7,1 Prozent.

Das Ministerium führt das Wachstum auf Unternehmen zurück, die ab der zweiten Jahreshälfte 2018 ihre Produktion nach Taiwan zurückverlagerten. Ausschlaggebend für die Unternehmen war oftmals der Handelskrieg zwischen den USA sowie die Entwicklungen in China und Hongkong. Viele taiwanischen Unternehmen lassen in Festlandchina produzieren.

Regierung will wirtschaftliche Abhängigkeit von China verringern

Die Regierung von Tsai Ing-wen warnt offiziell vor Risiken bei der Arbeit in China – wegen den Unterschieden im politischen und rechtlichen System. Ihr Ziel ist schon länger, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern. Taiwan beobachtet sehr genau, wie Peking mit Hongkong umgeht – da Peking nach dem gleichen Vorbild Taiwan unterwerfen will.

Gleichzeitig versucht China vor allem junge Facharbeiter aus Taiwan nach China zu locken.

Doch „diese Art des dualen Ansatzes ‚mit der einen Hand schlagen und mit der anderen ziehen‘ kann nicht die Zustimmung der Taiwaner erhalten“, sagte Taiwans Rat für Festlandsangelegenheiten bereit 2018.

Die Rücksiedlung von Firmen wird durch mehrere Initiativen der Regierung gefördert. Anfang 2019 startete ein entsprechender Aktionsplan, um taiwanische Unternehmer zu einer Rückkehr zu bewegen, damit diese in Taiwan selbst investieren.

Zwischen der Insel Taiwan und dem chinesischen Festland liegen etwa 180 Kilometer. Von den rund 24 Millionen Menschen auf der Insel, die etwa so groß ist wie Baden-Württemberg, pendeln nahezu eine halbe Million zum Arbeiten nach China.

Taiwan ist keine Provinz von China

China betrachtet Taiwan als eine seiner Provinzen – obwohl die Insel nie zu China gehörte. Taiwan stand bis Ende des Zweiten Weltkrieges unter japanischer Herrschaft.

Nach ihrer Niederlage im chinesischen Bürgerkrieg flüchteten die Truppen der Kuomintang vor den Kommunisten auf die Insel. Peking verfolgt eine diktatorische „Ein-China-Politik“: Kein Staat, der Beziehungen zu China unterhalten will, darf Taiwan als unabhängiges Land anerkennen.

Taiwan wird im Gegensatz zu Festlandchina demokratisch regiert. (ks)




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