Auch bei Neckermann-Reisen: Hotels zwingen Thomas-Cook-Urlauber zur erneuten Zahlung

Thomas Cook Deutschland hatte am Mittwoch Insolvenz beantragt, zu diesem Zeitpunkt waren rund 97.000 Urlauber mit der deutschen Filiale unterwegs. Auch Urlauber von Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen, Thomas Cook Signature und Air Marin werden "vermehrt" gebeten, ein zweites Mal zu bezahlen.
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Deutsche Urlauber liegen an einem Strand im Norden der Mittelmeerinsel Mallorca. Mancher muss seine Reise nun ein zweites Mal bezahlen.Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times25. September 2019

Pauschalurlauber, die eine Reise bei Thomas Cook Deutschland gebucht haben, werden nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) „vermehrt“ gezwungen, ein weiteres Mal für ihren Hotelaufenthalt zu zahlen. „Die meisten Hotels verhalten sich sehr fair, aber es gibt leider auch andere Fälle, die völlig inakzeptabel sind“, erklärte am Mittwoch DRV-Präsident Norbert Fiebig. Die Urlauber hätten ihren Reisepreis bezahlt. Es gebe keinen Grund, sie vor Ort festzuhalten.

Fiebig verwies auf die Zusage des Insolvenzversicherers Zurich, die Kosten für die Hotels infolge der Insolvenz von Thomas Cook Deutschland zu übernehmen. Der DRV rief die betreffenden Hotelverbände und Fremdenverkehrsämter in den Urlaubsdestinationen „eindringlich“ auf, diese Information an die Hotelbetreiber weiterzugeben. Das gelte für Pauschalreisende der Veranstalter Thomas Cook Deutschland, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen, Thomas Cook Signature und Air Marin.

Die Chefin von Thomas Cook Deutschland, Stefanie Berk, bestätigte, dass Hoteliers Urlauber um zusätzliche Zahlungen gebeten hätten. „Das ist sehr unbefriedigend“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Donnerstag.

„Wir haben uns gesetzeskonform mit einer Obergrenze von 110 Millionen Euro versichert. Das Geld wird ausreichen, um alle Kunden, die auf Reisen sind, nach Deutschland zurückzubringen“, versicherte Berk. Die EU-Pauschalreiserichtlinie sehe vor, dass die Rückführung der Gäste Priorität genieße.

Berk hofft auf einen Neustart. Das Geschäft in Deutschland und in Skandinavien sei bis zuletzt profitabel gewesen; „in Kontinentaleuropa haben wir in den meisten Ländern Gewinn gemacht“, sagte sie der Zeitung. Gespräche mit strategischen Interessenten und Finanzinvestoren liefen bereits.

Thomas Cook Deutschland hatte am Mittwoch Insolvenz beantragt, zwei Tage nach dem britischen Mutterkonzern. Nach Angaben einer Sprecherin der deutschen GmbH waren am Mittwoch rund 97.000 Urlauber mit Thomas Cook Deutschland unterwegs. Die GmbH stellte auch Antrag auf einen Überbrückungskredit bei der Bundesregierung, der nun geprüft wird. (afp)



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