Australien will Internetplattformen für Terror-Inhalte zur Verantwortung ziehen

Australien plant drastische Strafen für Betreiber von Internetplattformen, die extremistische Inhalte nicht löschen. Die neuen Gesetze sollten nicht nur für Videos von Terrorangriffen, sondern auch für Mord und Vergewaltigungsaufnahmen gelten.
Titelbild
Menschen gehen an Blumen vorbei, die zum Gedenken an die Opfer des Massakers in Christchurch liegen.Foto: SANKA VIDANAGAMA/AFP/Getty Images
Epoch Times30. März 2019

Nach dem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch plant Australien drastische Strafen für Betreiber von Internetplattformen, die extremistische Inhalte nicht löschen.

Das Parlament solle Gefängnis- und Geldstrafen in Milliardenhöhe beschließen, teilte Premierminister Scott Morrison am Samstag mit. Facebook, über das der australische Attentäter seinen Anschlag übertragen hatte, kündigte eine Verschärfung seiner Regeln für Live-Videos an.

Die großen sozialen Netzwerke hätten „eine Verantwortung, jede mögliche Maßnahme zu ergreifen um sicherzugehen, dass ihre Technologie nicht durch mörderische Terroristen ausgenutzt wird“, erklärte Morrison. Er werde andere G20-Staaten dazu ermuntern, die Unternehmen ebenfalls in die Verantwortung zu nehmen.

Morrison hatte sich am Dienstag mit Vertretern von Unternehmen wie Facebook, Twitter und Google getroffen. Facebook erklärte anschließend seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Zu den Gesetzesplänen, die schon kommende Woche ins Parlament in Canberra eingebracht werden sollen, wollte sich das Unternehmen am Samstag nicht äußern.

Der australische Generalstaatsanwalt Christian Porter erklärte, die neuen Gesetze sollten nicht nur für Videos von Terrorangriffen, sondern auch für Mord und Vergewaltigungsaufnahmen gelten. Andere Medien, die solches Material verwendeten, würden ihre Lizenz verlieren.

„Als Folge des terroristischen Anschlags ergreifen wir drei Maßnahmen: Die Regeln für Facebook Live verschärfen, den Kampf gegen Hass auf seinen Plattformen verstärken und Neuseeland unterstützen“, erklärte die Nummer zwei im Facebook-Konzern, Sheryl Sandberg, am Freitag (Ortszeit) im US-Bundesstaat Kalifornien.

Nutzer von Facebook Live, die in der Vergangenheit gegen die Gemeinschaftsstandards des Netzwerkes verstoßen haben, sollten künftig ausgeschlossen werden. Zudem investiere Facebook in Software, um schnell bearbeitete Versionen von Gewaltvideos oder -bildern zu erkennen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion