Commerzbank will im Firmenkundengeschäft tausend Stellen streichen

Die Commerzbank plant einem Zeitungsbericht zufolge harte Einschnitte im Firmenkundengeschäft. Im Zuge der Neuausrichtung sei in dem Segment der Abbau von tausend Stellen geplant, berichtete das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) unter Berufung auf mehrere mit dem Thema vertraute Quellen.

Die Commerzbank steht unter Druck, sich neu aufzustellen. Am Mittwoch hatte der Aufsichtsrat das Rücktrittsangebot von Vorstandschef Martin Zielke angenommen, der bis spätestens Ende des Jahres aus dem Amt scheidet.

Mit den Einschnitten im Firmenkundengeschäft lege das Finanzinstitut nun in einer seiner wichtigsten Sparten eine Kehrtwende hin, berichtete das „Handelsblatt“. Ende 2019 hatte die Firmenkundensparte demnach noch angekündigt, in Deutschland 150 neue Vertriebler einzustellen. Zudem habe die Bank das Geschäft mit Mittelständlern in Frankreich, Italien, Österreich und anderen europäischen Ländern ausbauen wollen.

Wie die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise weiter berichtete, will die Commerzbank im Zuge ihrer Neuausrichtung  insgesamt rund 10.000 Stellen streichen, was in etwa jeder vierten Stelle entspricht. Der Großteil des Arbeitsplatzabbaus solle dabei auf das Filialgeschäft und das sogenannte Backoffice, also beispielsweise die Buchhaltung entfallen.

Die Planungen der Bank sehen demnach vor, 800 der aktuell 1000 Filialen zu schließen. Parallel wolle das Institut jedoch 300 bis 400 sogenannte Service Points betreiben, in denen nur wenige Mitarbeiter arbeiten. Unter dem Strich blieben somit 500 bis 600 Niederlassungen, schrieb das „Handelsblatt“. Die Pläne seien am Mittwoch dem Aufsichtsrat vorgestellt worden; die Commerzbank äußerte sich dazu nicht.

Abschließend festgelegt und beschlossen werden soll die neue Strategie dem Bericht zufolge erst, wenn ein neuer Vorstandschef gefunden ist. Wenn wie erwartet ein interner Kandidat zum Zuge komme, werde ein Großteil der Pläne allerdings vermutlich Bestand haben. (afp)