Betrugsopfer: Polizei zerstreut protestierende Anleger vor chinesischer Investmentfirma

Die Anleger einer chinesischen Investmentfirma wollen ihr Geld zurück. Doch da gibt es offenbar ein Problem ...
Epoch Times7. Juli 2020

Die Aufrechterhaltung der finanziellen Stabilität ist eine der obersten Prioritäten Chinas. Die Behörden unterdrücken Hunderte von Betrugsopfern chinesischer „Trust Investments“, die versuchen, ihre Rechte zu verteidigen.

Hunderte von Investoren versammelten sich vor dem Hauptsitz der Sichuan Trust Co.  in Chengdu und forderten die Rückgabe ihres Geldes. Später zerstreute die Polizei die Menge und nahm einige von ihnen fest.

Die Sichuan Trust Company konnte die Investoren ihres 3,6 Milliarden Dollar teuren TOT-Projekts (trust of trust) nicht auszahlen, weil die zugrunde liegenden Vermögenswerte von schlechter Qualität waren. Jahrelang zahlte Sichaun Trust Erträge an seine ersten Investoren, indem es neue Investoren ins Boot holte – wie bei einem Schneeballsystem. Doch Chinas schlechte wirtschaftliche Lage macht diesem System zu schaffen.

Laut „Voice of America“ behauptete ein Investor von Sichuan Trust, dass das TOT-Projekt in illegale Operationen verwickelt sei: Investitionsbetrug, Missbrauch von Geldern, gefälschte Geschäftsbücher.

Demonstration während Treffen

Chinas Aufsichtskommission für Banken und Versicherungen gab bekannt, dass Peking die Aussetzung des TOT-Projekts angeordnet hat.

Mitte Juni führten Beamte, Vertreter der Investoren und Mitarbeiter des Unternehmens Verhandlungen. Vor dem Gebäude demonstrierten Hunderte Anleger. Noch mehr war aber Polizei vor Ort, die sie auseinandertrieben. Passanten wurde die Sicht durch Polizeifahrzeuge und Busse versperrt.

Herr Liu, ein TOT-Anleger aus Peking, teilte uns mit, dass einige Personen festgenommen worden waren, darunter auch ältere Menschen: „Die Polizei nahm zwei Senioren im Alter von 60 oder 70 Jahren fest und verletzte die Hand der Dame.“

TOT-Investor Herr Wu sagt, er und ein weiteres Dutzend Investoren hätten lediglich ein Treffen mit der Unternehmensleitung gehabt, nicht protestiert und auch sonst nichts getan. Die Polizei warnte sie dennoch, telefonisch und bei Besuchen.

Nach den Verhandlungen stimmte Sichuan Trust schließlich zu, dass sie ihr Gebäude und ihre Lizenz verkaufen werden, um die Investoren zu entschädigen. Allerdings: Der eine Vermögenswert ist mit einer Hypothek belastet, der andere derzeit eingefroren.

Mindestanlage: 150.000 US-Dollar

Herr Liu sagte uns, dass man mindestens einhundertfünfzigtausend Dollar für Investitionen in den Trusts bezahlen musste, viele müssen dafür ein Leben lang sparen:

Wenn ich meine Rechte nicht verteidige, werden die Jahre, in denen ich in den vergangenen Jahrzehnten hart gearbeitet habe, vergeblich gewesen sein.“

Herr Liu findet es unglücklich, dass die Pekinger Behörden das Projekt jetzt einfach aussetzen. Seinen Angaben zufolge wollen die Behörden nur die minderwertigen Basiswerte des Finanzsystems entfernen. Um die Milliarden von US-Dollars, welche die Investoren verlieren, wollen sie sich nicht kümmern. (sm)



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