Bitkom: Datennetze verkraften erhöhte Belastung gut

Trotz lokal auftretender Überlastungen und langsamen Reaktionen ist das Datennetz in Deutschland nach Darstellung des Branchenverbands BITKOM stabil. Nur in den immer noch schlecht ausgebauten ländlichen Gebieten kommt es jetzt verstärkt zu Problemen.
Titelbild
Netzwerk-Switch. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times5. April 2020

Die deutschen Datennetze verkraften die Mehrbelastung durch den gestiegenen Datenverkehr und mehr Telefongespräche nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom in der Coronakrise bisher problemlos. „Der Datenverkehr ist in den vergangenen vier Wochen um rund zehn Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs wurde von den Netzen problemlos ohne Überlastungen, Engpässe oder Störungen verkraftet“, sagte Nick Kriegeskotte, Leiter Infrastruktur und Regulierung des Verbands, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

„Der Zuwachs erfolgte vor allem tagsüber, die Tagesspitzen werden unterdessen weiterhin abends erreicht, wenn viele Verbraucher Filme streamen.“ Zudem werde deutlich mehr telefoniert: Die Sprachtelefonie hat laut Bitkom in den vergangenen Wochen um bis zu 50 Prozent zugenommen. Die mobile Datennutzung ist dagegen gesunken, da mehr Menschen Zuhause im WLAN unterwegs seien.

Servernachrüstungen haben viele Probleme gemildert

Natürlich brechen auch immer mal wieder Videoverbindungen ab, berichtete der Bitkom-Experte. Die Ursache dafür liege „meistens an fehlenden Serverkapazitäten bei einzelnen Anbietern“. Doch diese seien mittlerweile nachgerüstet worden. Generell stelle Homeoffice an die Datengeschwindigkeit in der Regel nicht so hohe Anforderungen. „Das Anspruchsvollste sind Videokonferenzen. Ein Anschluss mit einer Geschwindigkeit von 50 Mbit/s ist dafür auf jeden Fall ausreichend.“ Die Video-on-demand-Anbieter hätten mittlerweile ihre Auflösung etwas reduziert, damit mehr Nutzer Filme streamen könnten.

Der Datenverkehr steige vor allem tagsüber, die Tagesspitzen würde unterdessen weiterhin abends erreicht, wenn viele Verbraucher Filme streamten. Auch 58 Prozent der Familienunternehmen nutzen Homeoffice ohne Probleme, wie eine Umfrage des Verbands unter 1.465 Mitgliedern ergab.

Problemzone sind immer noch die ländlichen Gebiete

Probleme zeigten sich jedoch in ländlichen Gebieten, berichtet Sarna Röser, Bundesvorsitzende des Wirtschaftsverbands „Die Jungen Unternehmer“, und fordert einen schnellen Ausbau der digitalen Infrastruktur außerhalb der Ballungsgebiete. „Schon vor der Krise hatten viele Unternehmen mit schlechten Übertragungsgeschwindigkeiten zu kämpfen.“ In Corona-Zeiten habe die digitale Versorgung noch mehr Gewicht in der Existenzfrage für Unternehmen. „Der verschleppte Ausbau der digitalen Infrastruktur außerhalb der Ballungsgebiete droht Deutschland wirtschaftlich umso mehr auf die Füße zu fallen.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion