BMW-Chef Krüger kündigt seinen Rückzug an

BMW-Chef Harald Krüger hat seinen Rückzug von der Spitze des Autobauers angekündigt. Er wolle sich "beruflich neu orientieren", erklärte Krüger am Freitag.
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Will nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen: Harald Krüger.Foto: Richard Walch/BMW AG/dpa
Epoch Times5. Juli 2019

Nach tagelangen Gerüchten über einen mangelnden Rückhalt der Eigentümer hat BMW-Chef Harald Krüger seinen Rückzug angekündigt. Er wolle sich „beruflich neu orientieren“, erklärte Krüger am Freitag. Der Aufsichtsrat von BMW will sich am 18. Juli mit der Nachfolge befassen – bis zu einer Entscheidung darüber bleibe Krüger im Amt, teilte BMW mit. Die „FAZ“ berichtete, neuer Chef solle Produktionsvorstand Oliver Zipse werden.

Der 53-jährige Krüger ist seit Mai 2015 Chef des bayerischen Autoherstellers. Sein Mandat läuft bis Ende April 2020. Für eine zweite Amtszeit stehe er nicht zur Verfügung, erklärte er am Freitag.

Zögerlicher Umbau zur Elektromobilität

Aufsichtsratschef Norbert Reithofer erklärte, er nehme „diese Information mit Respekt und Verständnis“ entgegen. Krüger wird ein zu zögerlicher Umbau zur Elektromobilität vorgeworfen. Zudem verkauft Konkurrent Mercedes mittlerweile mehr Autos als BMW. In den vergangenen Tagen gab es mehrfach Berichte, der Aufsichtsrat wolle Krügers Amtszeit nicht verlängern.

BMW gehörte Ende 2013 zwar zu den ersten deutschen Herstellern mit einem Elektroauto im Angebot, dem i3. Seitdem verlor der Premiumhersteller diesen Vorsprung allerdings. Mit den elektrischen Autos der neuen Generation habe BMW zu lange gewartet, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verkaufte BMW rund 48.000 E-Modelle. Das waren zwar zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – allerdings weniger als fünf Prozent der insgesamt gut eine Million verkauften Modelle.

Krüger hatte kürzlich angekündigt, bis 2021 den Verkauf von E-Autos im Vergleich zu 2019 zu verdoppeln. Bis 2023 werde es 25 elektrische Modelle im Angebot geben.

Enorme Kraftanstrengungen

Am Freitag erklärte er, die Automobilindustrie sei in den vergangenen Jahren von „enormen Umbrüchen“ geprägt gewesen, die mehr Veränderungen gebracht hätten als die 30 Jahre zuvor. Das habe von jedem „enorme Kraftanstrengungen verlangt“.

Produktionsvorstand Zipse könnte schon in der Aufsichtsratssitzung am 18. Juli ernannt werden, wie die „FAZ“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Konzernkreise berichtete. Der 55-Jährige ist seit Mai 2015 im BMW-Vorstand; er folgte damals Krüger auf dem Posten des Produktionsvorstands.

Auto-Experte Dudenhöffer dagegen sagte, BMW brauche „in den nächsten zehn Jahren jemanden, der nach vorn schreitet, der energisch nach außen auftritt“. So jemand sei Krüger nicht, und so jemand sei Zipse auch nicht. (afp)



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