BMW lockt chinesischen Batteriehersteller nach Thüringen

Der BMW-Konzern sorgt mit einem Großauftrag für Batteriezellen für eine Milliardeninvestition in Deutschland. Der chinesische Anbieter von Batterien, CATL, wird dazu vermutlich ein Werk zur Produktion im Raum Erfurt errichten.
Titelbild
BMW i3-Elektroautos auf dem Dach des Los Angeles Police Departments in Los Angeles, USA.Foto:  Nick Ut/dpa
Epoch Times28. Juni 2018

Der Münchener Autobauer BMW werde bei dem chinesischen Anbieter CATL Batterien im Wert von mehreren Milliarden Euro bestellen, sagte Konzernchef Harald Krüger dem „Handelsblatt“ an. Im Gegenzug wollen die Chinesen im Raum Erfurt eine große Produktion für Batteriezellen errichten, hieß es in Branchenkreisen.

Über den Bau der Fabrik ist lange spekuliert worden. BMW will die Zellen für die geplante Stromlimousine „inext“ einsetzen, die 2021 auf den Markt kommen soll. „Dabei handelt es sich um Zellen der fünften Generation, die wir gemeinsam entwickelt haben“, sagte Krüger.

Bis auf die Zellen für die Batterien bleibe die gesamte Wertschöpfung des Elektroantriebs „in unserer eigenen Prozesskette“, so der BMW-Chef.

Chinesen und Koreaner beherrschen den Markt für Batterien

Der Großauftrag und die Ansiedlung von CATL in Thüringen ist ein industriepolitisches Signal. Batteriezellen gelten als Schlüsseltechnik für die Elektromobilität, sie ersetzen zunehmend die Verbrennungsmotoren. Den Markt beherrschen Chinesen und Koreaner, die Europäer erforschen die Technik bislang nur.

Die Bundesregierung, die EU-Kommission und die IG Metall fordern deshalb den Aufbau eines europäischen Konsortiums, um Kompetenzen und Arbeitsplätze zu erhalten. Krüger hält einen solchen Schritt dann für sinnvoll „wenn dieses Konsortium wettbewerbsfähig wäre“.

Für sein neues Elektroauto könne er deshalb nur auf Partner setzen, „die es schon gibt“. BMW arbeitet bereits seit Jahren mit CATL in China zusammen.

Ideal wäre ein neues Freihandelsabkommen EU-USA

Im Streit über Zölle zwischen den USA und Europa hofft Krüger auf eine Lösung. „Der aktuelle Handelskonflikt mit den USA bietet möglicherweise sogar eine Chance“, so der BMW-Chef. Europa sollte seiner Ansicht nach versuchen, mit den USA ein neues Freihandelsabkommen abzuschließen.

„Im Idealfall einigen sich Europa und die USA auf die vollständige Abschaffung von Zöllen auf Autos“, sagte Krüger.

Die jetzige Zollsituation sei ein Anachronismus. BMW ist mit seinem Werk in Spartanburg in South Carolina nach eigenen Angaben der größte Autoexporteur der USA. Zudem will Krüger die Produktion der kompakten Geländewagen kräftig ausbauen.

„Für den X3 und den X4 haben wir entschieden, die Kapazitäten zu verdoppeln, da wollen wir auf 400.000 Stück pro Jahr kommen“, sagte Krüger. Der X3 wird neben den USA zusätzlich in China und Südafrika gebaut.

Krüger erhofft sich von dem Schritt in den kommenden Monaten einen kräftigen Anstieg der Auslieferungszahlen. „Das passiert Schritt für Schritt, die Absatzzahlen werden in den kommenden Monaten steiler nach oben gehen“, so Krüger. (dts)



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