Chinesischer Huawei-Konzern präsentiert eigenes Betriebssystem „HarmonyOS“

Der chinesische Konzern Huawei hat am Freitag ein eigenes Betriebssystem für Smartphones präsentiert. Das Betriebssystem namens HarmonyOS soll "mehr Harmonie in die Welt bringen". Die USA sieht im Konzern eine Gefahr für Spionage.
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Richard Yu, der Verbraucherabteilung von Huawei stellt auf einer Pressekonferenz in Dongguan, Provinz Guangdong das Betriebssystem HarmonyOS vor.Foto: FRED DUFOUR/AFP/Getty Images
Epoch Times9. August 2019

Der chinesische Huawei-Konzern hat am Freitag ein eigenes Betriebssystem für seine Smartphones präsentiert und will damit drohende Sanktionen der USA umgehen. Huawei drohen Sanktionen aus den USA, die das chinesische Unternehmen umgehen will – zugleich will es unabhängiger von Google werden.

Das Betriebssystem namens HarmonyOS oder HongMeng werde „mehr Harmonie und Komfort in die Welt bringen“, sagte Huawei-Manager Richard Yu bei der Vorstellung des neuen Systems im südchinesischen Dongguan. Im Mai hatte Yu bereits der „Welt“ gesagt, Huawei sei „gewappnet“, sollte das chinesische Unternehmen andere Systeme nicht mehr nutzen können. „Das ist unser Plan B.“

Die zukunftsgerichtete Software sei „sicher“ und unterscheide sich vom Google-Betriebssystem Android und dem Apple-System iOS. Huawei arbeitet bereits seit mehreren Jahren an einem eigenen Betriebssystem. Huawei will die erste Version des eigenen Betriebssystems noch in diesem Jahr für seine Smartphones auf den Markt bringen. In den kommenden Jahren sollen Produkte wie Smartwatches dazukommen.

Der US-Konzern Google rüstet mit seinem Betriebssystem derzeit die große Mehrheit der Smartphones weltweit aus, darunter auch die Huawei-Telefone.

USA schaut kritisch auf die Sicherheit bei Huawei

Der chinesische Telekommunikationskonzern sieht sich mit drohenden Sanktionen aus den USA konfrontiert. Die USA hatten Huawei kürzlich auf eine schwarze Liste gesetzt. Das Land befürchtet Spionage, was das chinesische Unternehmen zurückweist.

US-Präsident Donald Trump untersagte zudem Unternehmen seines Landes per Dekret die Nutzung von Telekommunikationstechnik, die als Sicherheitsrisiko eingestuft wird, das zielt auf Huawei ab.

Daraufhin schränkten mehrere Unternehmen ihre Zusammenarbeit mit Huawei ein, darunter auch Google, was zu Problemen mit dem Android-System führen kann. Zwar gewährte die US-Regierung kürzlich einen Aufschub von drei Monaten für Technologieexporte an Huawei – dieser läuft aber Ende kommender Woche ab.

Das System werde auf Open Source basieren, also auf einem öffentlichen Quellcode, sagte Yu. Das Unternehmen wolle ein globales Betriebssystem schaffen, das „nicht nur von Huawei genutzt wird“.

Experten gehen indes davon aus, dass der Konzern sein eigenes System eher auf dem chinesischen Markt nutzen und dort seine Geräte damit ausstatten wird. (afp)



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