Daimler legt im sächsischen Kamenz Grundstein für zweite Batteriefabrik

Im sächsischen Kamenz wurde heute der Grundstein für eine zweite Batteriefabrik gelegt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach von einer "bedeutenden Investition in die Zukunft" von Elektrofahrzeugen.
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Kanzlerin Merkel besuchte das Werk von Accumotive und legte den Grundstein für eine zweite Batteriefabrik in Kamenz, 22. Mai 2017.Foto: ROBERT MICHAEL/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Mai 2017

Ein Batteriegehäuse als Grundstein – mit dieser symbolischen Geste hat Daimler am Montag im sächsischen Kamenz die Grundsteinlegung für eine zweite Batteriefabrik gefeiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einer „bedeutenden Investition in die Zukunft“ von Elektrofahrzeugen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, der Konzern wolle „treibende Kraft des Wandels“ hin zur Elektromobilität sein. Die Erweiterung der Batteriefertigung in Kamenz sei dabei ein „wichtiger Bestandteil“.

Daimler will nach eigenen Angaben etwa eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund investieren. Etwa die Hälfte soll demnach in die zweite Batteriefabrik in Kamenz fließen, wo die hundertprozentige Daimler-Tochtergesellschaft Deutsche Accumotive seit 2012 Batterien für die Elektro- und Hybridfahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und Smart baut.

Kanzlerin Merkel war vor Ort

Merkel sagte in ihrer Rede, die Regierung unterstütze den Ausbau der E-Mobilität, das gelte auch für die Entwicklung einer neuen Generation von Batterien. „Wir werden mit Nachdruck weiter am Hochlauf der Elektromobilität arbeiten.“

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) lobte die Erweiterung der Batteriefertigung als „Zukunftssignal“ für die Region und das Land Sachsen. Das Vorhaben stehe nicht nur für Innovationen und Arbeitsplätze, sondern auch für die „Entwicklung des Technologiestandortes zu einem Zentrum der Elektromobilität“.

Tatsächlich könnten effiziente Ladesysteme künftig entscheidend sein, um sich im immer härteren Wettbewerb um die Produktion von Elektroautos von der Konkurrenz abzuheben. Die setzt wie Daimler verstärkt auf E-Mobilität – auch wegen immer strengerer Emissionsvorgaben der Politik.

Mitte 2018 soll das Werk in Betrieb gehen

Mitte 2018 soll das neue Werk in Kamenz in Betrieb gehen. Gebaut wird es in unmittelbarer Nähe zum ersten Accumotive-Werk. Durch die Erweiterung will Daimler die Produktions- und Logistikfläche seiner Tochtergesellschaft auf insgesamt etwa 80.000 Quadratmeter vervierfachen. Die Zahl der Mitarbeiter am Standort soll in den folgenden Jahren schrittweise erhöht werden und bis 2020 bei über tausend liegen.

Accumotive-Geschäftsführer Frank Blome erklärte bei der Grundsteinlegung, sein Unternehmen habe bisher mehr als 80.000 Batterien „auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie geliefert“. Accumotive baut die Systeme aber nicht nur, sondern entwickelt sie auch. Allerdings nicht in Kamenz: Forschung und Entwicklung sind am Hauptsitz des 2009 gegründeten Unternehmens in Nabern bei Stuttgart angesiedelt.

Das neue Accumotive-Werk soll Blome zufolge CO2-neutral produzieren. Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage werden die Produktionsanlagen mit Energie versorgen – in Verbindung mit stationären Batteriespeichern. Auch die stellt Accumotive in Kamenz her, für Anwendungen in der Industrie und in Privathaushalten.

Bis 2022 will Daimler bei den Pkw-Modellen mehr als zehn reine Elektroautos in Serie haben. Diesen um drei Jahre verkürzte Zeitrahmen bei der Entwicklung von Elektroautos hatte Daimler-Chef Zetsche bereits im März bei der Hauptversammlung des Dax-Konzerns vorgegeben. In Kamenz bekräftigte er sie nun noch einmal. Daimler wolle zudem die gesamte Flotte weiter hybridisieren und auch bei den Nutzfahrzeugen die Elektrifizierung vorantreiben, erklärte Zetsche. (afp)



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