Drohender Rückschlag für europäische Atombranche: AKW Flamanville

Die Inbetriebnahme des französischen AKW Flamanville könnte sich um Jahre verzögern, da die Bundesregierung erwägt, eine neue, grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.
Titelbild
Atomkraftwerk (Symbolbild).Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. September 2017

Der europäischen Atomindustrie droht ein schwerer Rückschlag: Die Inbetriebnahme ihres Reaktors im französischen Flamanville könnte sich um Jahre verzögern. Grund: Die Bundesregierung erwägt, eine neue, grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung einzuleiten.

Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, geht das aus der Antwort auf eine Anfrage der atompolitischen Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, aus der vergangenen Woche hervor.

Anlass für eine solche Prüfung sind Stahlteile, die ausgerechnet im sensiblen Druckbehälter des Reaktors verbaut wurden und die den hohen Sicherheitsanforderungen möglicherweise nicht gerecht werden.

Die Teile waren über Jahre hinweg von einer Tochter des französischen Atomkonzerns Areva gefertigt und in mehr als 20 Reaktoren in Frankreich verbaut worden. Nach Aufdeckung des Skandals hatten die französischen Behörden diverse Atomkraftwerke wie den Uraltmeiler Fessenheim vorübergehend stillgelegt und überprüft.

Das an der Kanalküste gelegene Atomkraftwerk in Flamanville, nach mehrjähriger Bauzeit inzwischen fast fertiggestellt, soll dagegen im kommenden Jahr ans Netz gehen –– obwohl eine Gefährdung durch die fehlerhaften Stahlteile bislang nicht ausgeschlossen werden konnte.

Die Grüne Kotting-Uhl fordert die Bundesregierung auf, rasch zu handeln. Ein solch mangelhaftes AKW in Betrieb zu nehmen, sagt sie, sei „ein inakzeptabler Tabubruch und verantwortungsloses Spiel mit dem Risiko“. (dts)



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