Europäische Bankenaufsicht: Sanierung des Bankensystems noch nicht beendet

An diesem Freitag wird die Europäische Bankenaufsicht die Resultate des aktuellen Stresstests veröffentlichen, an dem 51 europäische Banken teilgenommen hatten. Es ging darum, den zuständigen Bankenaufsehern zu helfen, zusätzliche Kapitalanforderungen zu ermitteln - es sollte ein schwerer dreijähriger Wirtschaftseinbruch simuliert werden.
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Banken-HochhäuserFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Juli 2016

An diesem Freitag veröffentlicht die Europäische Bankenaufsicht die Resultate des Stresstests, an dem 51 europäische Banken teilgenommen hatten. Durchfaller soll es unter den Banken nicht geben. Die vollständige Sanierung des europäischen Bankensystems wird nach Einschätzung der Europäischen Bankenaufsicht noch einige Zeit benötigen.

„Ich habe nicht behauptet, dass das europäische Bankensystem den Prozess der Reparaturarbeiten schon beendet hat“, sagte Adam Farkas, der als Exekutiv-Direktor das Tagesgeschäft der Behörde leitet, im Interview mit dem „Handelsblatt“. „Damit sind wir eindeutig noch nicht am Ende“, so Farkas.

Immerhin sei aber das europäische Bankensystem auf breiter Front rekapitalisiert worden und Schwachstellen in den Bilanzen aufgedeckt worden. „Ich denke, wir müssen damit fortfahren, das Bankensystem von faulen Krediten zu reinigen“, so Farkas. Das benötige Zeit.

Banken kämpfen mit Niedrigzinsen, Börsenturbulenten, Brexit, Geopolitik

Die europäische Finanzbranche kämpft mit den Auswirkungen der Niedrigzinsen, mit Börsenturbulenzen, mit dem Brexit, mit geopolitischen Unwägbarkeiten.

„Das Ziel und die Rolle des Stresstests haben sich geändert“, so Farkas. Sei es 2011 noch darum gegangen auf breiter Front das europäische Bankensystem zu rekapitalisieren, ginge es nun darum, den zuständigen Bankenaufsehern dabei zu helfen, individuelle zusätzliche Kapitalanforderungen zu ermitteln.

Auch dass die Bankenaufseher nicht die Effekte negativer Zinsen abgeprüft haben, hält er für kein Defizit. „Das Stresstest-Szenario ist nicht dazu da, ein spezifisches Ereignis oder Einmaleffekte nachzubilden“, sagte er.

Stattdessen solle ein schwerer dreijähriger Wirtschaftseinbruch simuliert werden. Das Stressszenario löse einen bedeutsamen Schock auf Refinanzierung und Profitabilität der Banken aus.

„Sie werden anhand der Stresstest-Ergebnisse erkennen, dass es sehr große Auswirkungen auf die Kapitalquoten hat“, so der Exekutivdirektor. Die Auswirkungen seien relativ vergleichbar mit einem Negativzins-Szenario. „Letzteres hätte also keine sehr viel relevanteren Erkenntnisse gebracht“, so Farkas.

Deutsche Bank ernennt drei neue Vorstände

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hat drei neue Vorstandsmitglieder berufen. Nicolas Moreau wird neuer Chef der Vermögensverwaltung und zieht zum 1. Oktober in das Führungsgremium ein.

Der 51-Jährige tritt die Nachfolge von Quintin Price an, der seinen Posten aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte. Moreau arbeitete zuvor für den französischen Versicherungskonzern Axa.

Auch Technologiechefin Kim Hammonds rückt wie geplant in den Vorstand. Die langjährige Boeing-Managerin, die für die Informationssysteme der Bank zuständig ist, musste für den Vorstandsposten zunächst die gesetzlich vorgeschriebene Krediterfahrung sammeln.

Zudem zieht der Werner Steinmüller in das dann elfköpfige Führungsgremium ein. Der 62-Jährige soll das Asiengeschäft der Bank weiter ausbauen. Er bleibe weiter Aufsichtsratschef der Postbank. (dts/dpa)



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