Ex-Chef von Wirecard will vor Untersuchungsausschuss aussagen

Markus Braun will laut eines Berichts reden. Der langjährige Chef des insolventen Finanzdienstleisters sei bereit, sich am 19. November den Fragen des Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Bilanzskandals zu stellen, heißt es.
Titelbild
Wirecard-Vorstandschef Markus BraunFoto: Peter Kneffel/dpa
Epoch Times13. November 2020

Der ehemalige Chef des insolventen Finanzdienstleisters Wirecard, Markus Braun, will sich den Fragen des Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Bilanzskandals stellen. Sein Anwalt Alfred Dierlamm sagte dem „Handelsblatt“: „Herr Braun wird vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Angesichts der bestehenden Gesundheitsrisiken im Hinblick auf Covid 19 haben wir eine Videovernehmung beantragt.“ Braun soll bereits bei der Sitzung des Ausschusses am Donnerstag kommender Woche angehört werden.

Braun sitzt seit dem 22. Juli in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwälte verdächtigen den Manager, einer der Hauptverantwortlichen für „gewerbsmäßigen Bandenbetrug“ zu sein, bei dem die Wirecard-Chefetage über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben soll, um das Unternehmen über Wasser zu halten und Kredite zu erschwindeln. Auf diese Weise sollen Braun und seine Komplizen kreditgebende Banken und Investoren um bis zu 3,2 Milliarden Euro geprellt haben. Außerdem wird Braun Untreue, unrichtige Darstellung und Marktmanipulation in mehreren Fällen vorgeworfen.

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen aus Aschheim bei München soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben. Insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten in Asien liegen sollten, sind nicht auffindbar.

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss soll mögliche Versäumnisse im Umgang der Bundesregierung und ihrer Behörden wie der Bafin mit dem Fall Wirecard aufklären. Das Gremium wurde von den Oppositionsfraktionen der Linken, Grünen und FDP beantragt. Er will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) anhören. (afp)



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