Exportschlager: Sächsischer Wein – Ein Baumaschineningenieur folgt seiner Leidenschaft

"Es ist bis heute so, dass im westdeutschen Raum faktisch - auch von den Kunden - einfach nicht zugelassen wird, dass der Wein aus Ostdeutschland auch gut sein könnte." Dabei gibt es in Sachsen eine jahrhundertealte Weintradition – außer zu DDR-Zeiten.
Titelbild
Weinberge bei Schloss Wackerbarth, Dresden.Foto: iStock
Epoch Times7. November 2019

Klaus Zimmerling pflückt eine kleine Traube und riecht daran, bevor er sie in den Mund steckt. Ein guter Jahrgang zeichnet sich ab, der Sommer war warm, die Reben auf Zimmerlings Weingut im sächsischen Pillnitz hängen voll. Der 60-Jährige zählt inzwischen zu den Star-Winzern von Sachsen. Auch wenn vielen Westdeutschen nicht klar ist, dass von hier gute Weine kommen: Sachsens Weinbau zählt zu den Erfolgsgeschichten der Wende.

Nach dem Mauerfall vor 30 Jahren blühte die Weinproduktion in Sachsen wieder auf – heute verkauft Zimmerling seinen Wein bis nach Dänemark, Polen, Japan und Thailand. „Wir können absolut einzigartige Weine hier machen, vom höchsten Niveau, auch wenn uns das nicht jeder zutraut“, schwärmt er.

Nie hätte er sich das 1989 träumen lassen, sagt Zimmerling. „Erstmal habe ich es nicht geglaubt“, sagt der Winzer über den Mauerfall. Doch dann dachte er sich: „Warum denn nicht auch gleich nochmal was anderes anfangen?“

Weinbau – eine wahre Leidenschaft

Der gelernte Baumaschineningenieur gab seinen Job auf, übernahm das Weingut nahe Dresden und widmete sich seiner wahren Leidenschaft.

In Sachsen gibt es eine jahrhundertealte Weintradition, die ihre Blüte zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert hatte. Später litt der Anbau unter Kriegen und sich verändernden Wetterbedingungen und Flussströmen. In der DDR kam der Weinbau hier nicht recht in Schwung.

Von einem „irrsinnigen Freiheitsgefühl“ der Anfangszeit nach dem Mauerfall spricht Zimmerling heute. „Man konnte die ersten Jahre nahezu alles tun, was man wollte.“ Eine spannende Zeit sei das damals gewesen.

Nach dem Fall der Mauer und der Einweihung der Sächsischen Weinstraße 1992 erwachte der sächsische Weinbau wieder zu neuer Form. DDR-Industrien und Agrarbetriebe kollabierten, und überall in dem sächsischen Anbaugebiet entstanden kleine private Weingüter – da ergriff auch Zimmerling seine Chance.

Er hatte sogar mal ein Angebot, in Bordeaux einen Weinberg zu übernehmen – doch zu tief waren seine eigenen Wurzeln in Sachsen. Dort ist Zimmerling inzwischen eine Art Winzer-Star. Gemeinsam mit einer Handvoll Mitarbeiter produziert er 15.000 Liter im Jahr und beliefert Sternerestaurants, auch im Ausland.

Gute Bedingungen für das edle Tröpfchen

Er experimentiert gern mit Rebsorten, Muskateller, Grauburgunder, und er macht sich das sächsische Mikroklima zunutze. „Wir haben in der Regel im Herbst kühle Nächte, die die Säuren und die Aromen festhalten“ – das ist gut für hochklassige Weine.

Allerdings kommt nur ein verschwindend kleiner Teil von 0,4 Prozent der deutschen Weinproduktion aus Sachsen. Das Gebiet zieht stattdessen Qualitätsliebende an, und Wanderer und Radfahrer entlang der Weinstraße beleben den Tourismus.

Hotels in der Region merkten laut dem Tourismusverband Elbland Dresden einen Anstieg der Buchungen von rund einer halben Million im Jahr 1994 auf 1,37 Millionen im vergangenen Jahr.

Doch Zimmerling verkauft seinen Wein noch immer vor allem direkt in der Region – oder gleich im Ausland, wo es keine Vorurteile gebe, wie er sagt. „Es ist bis heute so, dass im westdeutschen Raum faktisch – auch von den Kunden – einfach nicht zugelassen wird, dass der Wein aus Ostdeutschland auch gut sein könnte.“ (afp)

Eine Buchempfehlung

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“. Foto: Epoch Times

Das sozialistische System in Osteuropa war voll und ganz ein Produkt der Sowjetunion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der Konferenz von Jalta die Aufteilung der Macht beschlossen, wodurch Osteuropa in die Hände der Sowjetunion gelangte.

Im östlichen Teil Deutschlands übernahm die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Macht mit dem erklärten Staatsziel, einen Sozialismus nach sowjetischem Vorbild aufzubauen. In den ersten Jahren nach 1945 herrschte die Macht der Gewehre, über Nacht wurden beliebig Menschen abgeholt und deportiert. Die SED sicherte ihre Parteidiktatur und Alleinherrschaft später durch die Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) im Jahr 1950 ab.

Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Sowjetunion wurde der Kommunismus nach und nach schwächer – nach außen hin. Er hat sich nicht aufgelöst. Ganz im Gegenteil. Durch Subversion und andere Methoden hat er ganz subtil die Gesellschaft durchdrungen und tatsächlich sein Ziel erreicht: Die moralischen Werte der Menschen und ihre Kultur zu zerstören und kommunistische und sozialistische Ideologien verbreiten. Darum geht es in diesem dreibändigen Buch.

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