Foodwatch prangert „Irreführung“ bei Amazon-Spendenplattform Smile an

Amazon Smile generiere "Umsatz mit falschen Versprechen", meinte die Verbraucherschutzorganisation "Foodwatch".
Titelbild
Das Logo von Amazon (Symbolbild).Foto: LEON NEAL/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2017

Die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ hat die Spendenplattform Amazon Smile scharf kritisiert und dem Internethändler Irreführung vorgeworfen.

„Amazon führt Menschen in die Irre, die eine gute Sache unterstützen wollen“, erklärte „Foodwatch“-Chef Martin Rücker am Montag. Der Online-Händler generiere „Umsatz mit falschen Versprechen“.

Amazon pries seine Plattform hingegen als „einfachen Weg für Kunden“, mit jedem Einkauf ohne zusätzliche Kosten eine gemeinnützige Organisation zu unterstützen.

Foodwatch: Nie Geld von Amazon bekommen

Den Verbraucherschützern zufolge führte Amazon Foodwatch in einer Liste von zu unterstützenden Organisationen. „Foodwatch“ habe dem aber nie zugestimmt und werde sich auch nicht für die Plattform registrieren, erklärte die Organisation.

Dennoch zeigte Amazon Kunden auf seiner Website und in E-Mails an, sie könnten Foodwatch unterstützen oder hätten dies bereits getan. Geld von Amazon sei bei „Foodwatch“ nie angekommen, hieß es in der Erklärung.

„Wir standen im Vorfeld nicht einmal in Kontakt mit Amazon über die Frage, ob wir uns an der Plattform beteiligen wollen oder nicht“, erklärte Rücker.

In einem Schreiben an Amazon forderte Foodwatch in der vergangenen Woche, von der Liste gestrichen zu werden. Am Freitag war „Foodwatch“ dann tatsächlich nicht mehr dort zu finden, wie ein Sprecher der Organisation bestätigte.

Die Organisation drängte den Konzern außerdem in ihrer Beschwerde dazu, „den unter dem irreführenden Eindruck, es könnte ‚Foodwatch‘ unterstützt werden, erzielten Umsatz an eine gemeinnützige Organisation“ zu spenden.

Zugleich stellte „Foodwatch“ klar, selbst keine Spenden anzunehmen. Da der Internetkonzern auch mit Lebensmitteln handle, würden derlei Spenden gegen den Grundsatz der Unabhängigkeit verstoßen, argumentierten die Verbraucherschützer.

Amazon Smile: 0,5 Prozent der Einkaufsumme geht an gewählte Organisation

Amazon hatte Ende vergangenen Jahres unter smile.amazon.de sein eigenes Spendenportal gestartet. Bei Bestellungen über diese Seite leitet Amazon nach eigenen Angaben 0,5 Prozent der Einkaufssumme an eine vom Kunden gewählte Organisation weiter.

„Foodwatch“ beklagte, dies schade der Organisation, weil Menschen, die den „irrtümlichen Eindruck“ hätten, „Foodwatch“ bereits unterstützt zu haben, dies womöglich nicht mehr auf anderem Wege täten.

Der Internethändler erklärte, für sein Angebot Smile mit dem Portal Stifter-helfen.de zusammenzuarbeiten. „Die dort registrierten Organisationen werden als potenzielle Beitragsempfänger auf AmazonSmile geführt“, erklärte das Unternehmen. Wer keine Listung wünsche, könne sich direkt an Amazon wenden.

Im Fall von „Foodwatch“ würden Kunden, die die Organisation mit ihren Einkäufen unterstützt hätten, „gebeten, eine andere Organisation auszuwählen“. Dazu, ob und wann Amazon die Verbraucherschutzorganisation zu der Listung kontaktierte, äußerte sich der Konzern nicht. (afp)



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