Gewerkschaften wollen Inflationsausgleich bei Tarifverhandlungen

Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber der Luftsicherheitskräfte haben erneut keine Einigung im Tarifkonflikt erzielt.
Die Gewerkschaften bemängeln, dass bei den Tarifverhandlungen die Inflation nicht ausreichend berücksichtigt wird. (Archivbild)Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times18. April 2022

Die Gewerkschaften pochen angesichts der steigenden Preise auf Lohnerhöhungen in den kommenden Tarifrunden, wollen aber auch die Arbeitsplatzsicherheit berücksichtigen.

„Inflationsausgleich, eine Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an den Produktivitätsgewinnen und eine Verteilungswirkung bleiben die Hauptziele unserer Tarifpolitik, auch in dieser schweren Krise“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Sonntagsausgaben).

„Dass Preissteigerungen mittelfristig in die Lohnsteigerungen einfließen müssen, ist doch klar“, sagte er. Der DGB-Chef betonte: „Wir sehen aktuell, dass die steigenden Preise insbesondere Gering- und Normalverdienende belasten.“ Insofern sei es „selbstverständlich und mehr als berechtigt, wenn Gewerkschaften in Tarifrunden auch auf die derzeit hohe Inflation verweisen und auf einen Ausgleich pochen“, sagte er.

„Aufgrund der aktuellen Krise wird bei den anstehenden Tarifrunden neben fairen Löhnen auch die Beschäftigungssicherung im Zentrum stehen“, sagte er. „Gleichzeitig kann es aber nicht sein, dass manche Firmen in dieser kritischen Lage noch Extragewinne machen und hohe Dividenden auszahlen, die Gewinne aber nicht bei den Beschäftigten ankommen.“

Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihrem Frühjahrsgutachten zuletzt die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft von 4,8 auf nur noch 2,7 Prozent abgesenkt. Die Inflation soll demnach im Jahresschnitt 6,1 Prozent betragen – das wäre der höchste Wert seit 40 Jahren. (afp/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion