Greta-Effekt: Immer mehr Menschen kaufen im Naturkostladen ein

Der Naturkosthandel konnte im Jahr 2019 durch den "Greta-Effekt" ein Umsatzplus verbuchen. "Der Naturkostfachhandel spürt den Zeitgeist", sagt Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des Bundesverbandes.
Der "Greta-Effekt" bewirkte, dass Naturkostläden im Jahr 2019 mehr Umsatz verbuchen konnten als 2018.
Der Junge hilft beim Einkauf im Bioladen.Foto: iStock
Von 11. Februar 2020

Durch den „Greta-Effekt“ konnte der traditionelle Naturkosthandel im Jahr 2019 seinen Umsatz um rund 8 Prozent steigern. Die Bio-Branche gewann neue Kunden, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) mitteilt. Denn das Konsum- und Reiseverhalten von jungen Menschen und Erwachsenen habe sich durch die Schwedin Greta Thunberg verändert – was sich auch im Einkauf niederschlage.

Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des BNN erklärt dazu, dass ökologische Produkte und nachhaltiger Konsum stärker in den Fokus der Verbraucher*innen rücken. So kauft der Einzelne „mehr Bio-Produkte – und immer mehr Menschen tun das im Naturkostfachhandel“.

Der Naturkostfachhandel spürt den Zeitgeist.“

Der „Greta-Effekt“: Im zweiten Halbjahr 2019 wurde mehr verkauft als im ersten

Normalerweise ist der Umsatz im Naturkostgroßhandel in der ersten Jahreshälfte höher als in der zweiten. 2019 war es allerdings umgekehrt: Im zweiten Halbjahr stieg der Umsatz um 7,92 Prozent. Der Umsatz wuchs von knapp 1,78 Mrd. Euro (2018) auf gut 1,92 Mrd. Euro (2019). In jedem Monat konnte ein Plus verbucht werden.

Für den Einzelhandel der Naturkost- und Bioläden kann damit ein Gesamtumsatz von 3,76 Mrd. Euro hochgerechnet werden, im Vorjahr waren es 3,46 Mrd. Euro. Das ist eine Steigerung von 8,67 Prozent.

2018 wurden insgesamt 3,46 Milliarden Euro im Bio-Fachhandel umgesetzt. Das entsprach einem Umsatzwachstum von 5,2 Prozent zum Jahr 2017. Ähnliches gilt für den Umsatz im Naturkost-Großhandel. Dort fiel die Umsatzsteigerung mit 5,54 Prozent von 2017 zu 2018 noch etwas höher aus.

Der gesamte Großhandel im Bereich Nahrung, Genussmittel, Getränke und Tabakwaren setzte jedoch im November 2019 1,1 Prozent weniger Waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um (preisbereinigt). Fünf der sieben Großhandelsbranchen erzielten im November 2019 höhere Umsätze als im Oktober 2019, wie das Statistische Bundesamt veröffentlichte.

Daher sagt Kathrin Jäcke: „Die Entwicklung der Umsatzzahlen im Verlauf des Jahres spiegelt die wachsende Bedeutung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf der gesellschaftspolitischen Agenda. Mit ‚Fridays for Future‘, zwei globalen Klimastreiks und viel medialer Aufmerksamkeit ist das Thema nachhaltiger Konsum in der zweiten Jahreshälfte viel stärker bei Verbraucher*innen angekommen.“

Der Lebensmitteleinzelhandel hat gleichzeitig immer mehr Waren des Verbandes in seinem Angebot. Das ändert die Lage für den Fachhandel in der Biobranche. „Trotzdem zeichnet sich eine positive Entwicklung ab und der Umsatz der Branche steigt“, sagt Kathrin Jäckel.



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