Handwerk: Rund fünf Prozent der Azubis sind Zuwanderer

Rund fünf Prozent der Azubis im Handwerk sind Zuwanderer und "Geflüchtete": "Wir haben jetzt rund 18.000 Geflüchtete aus den acht häufigsten Asylzugangsländern in der Ausbildung. Das sind um die 40 Prozent mehr als im Vorjahr", erklärt Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer.
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Oftmals machen junge Zuwanderer eine Ausbildung im Handwerk.Foto: iStock
Epoch Times31. März 2019

Die Integration von jungen Zuwanderern und Flüchtlingen im Handwerk kommt voran. „Wir haben jetzt rund 18.000 Geflüchtete aus den acht häufigsten Asylzugangsländern in der Ausbildung. Das sind um die 40 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer dem „Tagesspiegel“.

Von allen Flüchtlingen, die derzeit in Deutschland eine Ausbildung machen, lerne jeder Zweite im Handwerk. „Wir übernehmen diese Integrationsleistung, weil wir das können, doch der Aufwand ist schon enorm“, so Wollseifer. Daher müssten die, die bereits hier sind und von ausgebildet wurden, auch dableiben können. „Alles andere wäre Irrsinn, würde die Motivation der Betriebe zerstören – und wäre auch wieder ein Vertrauensbruch der Politik“, sagte der Handwerkspräsident.

Im Jahr 2017 gab es im Handwerk nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 365.000 Lehrlinge (1997 waren es rund 633.000). Damit beträgt der Anteil der Azubis „der Geflüchteten“ 5 Prozent, wenn man annimmt, dass die Anzahl der Lehrlinge in etwa gleich blieb.

Handwerk erwartet Wachstum von vier Prozent

Den rund eine Million Handwerksbetrieben mit 5,4 Millionen Beschäftigten gehe es derzeit bestens. „Wenn man vom goldenen Boden im Handwerk spricht, dann ist das der goldenste Boden, den wir jemals hatten“, sagte Wollseifer der Zeitung.

„Wir erwarten ein Wachstum um die vier Prozent in diesem Jahr.“ Die gesamte deutsche Wirtschaft wird vermutlich nur um ein Prozent wachsen. „Wir als Handwerk stabilisieren die Wirtschaft.“ Angesichts der internationalen Handelsstreitigkeiten werde das immer wichtiger. Die Branche leidet indes unter Fachkräftemangel: „Uns fehlen 250.000 Arbeitskräfte, jeder zweite Betrieb sucht Leute.“

Wollseifer warnte die Bundesregierung vor einer Mindestausbildungsvergütung, die Anfang kommenden Jahres eingeführt werden soll. „Ich sehe einfach die Gefahr, dass manche Betriebe nicht mehr ausbilden können. Auf der Strecke bleiben dann vor allem weniger leistungsstarke Jugendliche, die ohne Lehrstelle dastehen. Gut gemeint ist manchmal eben nicht gut gemacht“, sagte der Handwerkspräsident dem „Tagesspiegel“. (dts/ks)



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