Insektenmehl als Futter: Wiesenhof-Chef drängt auf EU-Zulassung für Nutztiere

Auch Insektenmehl sollte als Futtermittel freigegeben werden, fordert Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzende des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW. "Mein dringender Appell an die Europäische Union ist, möglichst schnell die Fütterung von Insektenmehlen in der europäischen Tierhaltung zu erlauben."
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Auch Insektenmehle sollten als Futter für Nutztiere zugelassen werden, fordert ein Hersteller.Foto: Lennart Preiss/dapd
Epoch Times11. September 2019

Der Vorstandsvorsitzende des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW, Peter Wesjohann, drängt die EU-Kommission, den Weg zur Verfütterung von Insektenmehl an Nutztiere als Alternative zum Soja aus Südamerika freizumachen. Entsprechende Vorhaben würden derzeit noch an EU-Regularien scheitern, sagte Wesjohann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Diese ließen die Verfütterung von tierischen Mehlen und damit auch von Insekten an Hühner nicht zu.

Die Regelung war seinerzeit eine Reaktion auf die BSE-Krise. „Mein dringender Appell an die Europäische Union ist, möglichst schnell die Fütterung von Insektenmehlen in der europäischen Tierhaltung zu erlauben“, so der PHW-Chef weiter.

Ein entsprechender Antrag sei eingereicht worden, die Genehmigung stehe aber noch aus. Er sei überzeugt davon, dass der Soja-Anteil im Tierfutter erheblich reduziert werden könne, sagte Wesjohann. Allein die PHW-Gruppe verfüttere jährlich 240.000 Tonnen Sojaschrot.

Die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika wird häufig in Zusammenhang gebracht mit der Ausdehnung des Soja-Anbaus auf dem Kontinent. Die alternative Futterquelle Insektenmehl sei auch in dem Sinne nachhaltig, dass die Larven auf Supermarktabfällen wie Gemüse oder Brot gezüchtet werden sollen, so der PHW-Chef. „Aus zwei Kilogramm Lebensmittelabfall können wir ein Kilogramm Insektenmehl gewinnen“, sagte Wesjohann.

Sein Unternehmen hat sich an der kanadischen Firma Enterra beteiligt, die aus den Larven der Soldatenfliege Mehl herstellt und als Futtermittel in Nordamerika verkauft. In den USA entsteht derzeit ein zweiter Produktionsstandort.

In Europa kann das alternative Futter in der Landwirtschaft bislang nicht eingesetzt werden. „Die Bundesregierung kann uns unterstützen, indem wir die Genehmigung für erste Praxistests in Deutschland bekommen“, sagte Wesjohann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. (dts)



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