Jeder Fünfte arbeitet im Niedriglohnsektor – Armutsrisiko trotz Wirtschaftsboom gestiegen

"In Deutschland nimmt die regionale Ungleichheit zu" und das Armutsrisiko steigt, erklärt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
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Salaternte mit Niedriglohn.Foto: iStock
Epoch Times30. Dezember 2018

Vom jahrelangen wirtschaftlichen Boom profitieren weite Teile der Bevölkerung gar nicht. „Jeder fünfte Beschäftigte arbeitet im Niedriglohnsektor“, sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, dem „Tagesspiegel“. Darunter seien auch viele gut Qualifizierte.

Oft treffe es Frauen in Teilzeit, aber auch Menschen in strukturschwachen Regionen. „In Deutschland nimmt die regionale Ungleichheit zu“, so Fratzscher.

Die Löhne seien auch deshalb so niedrig, weil es in vielen Niedriglohnbereichen keine ausreichende gewerkschaftliche Vertretung gebe. „Man müsste die Sozialpartner, also Gewerkschaften und Arbeitgeber, notfalls zwingen, Tarifverträge abzuschließen“, forderte der DIW-Chef.

Die Beschäftigten seien bislang zu oft auf sich allein gestellt. Die Politik habe aber die oberste Verantwortung.

„Sie muss beispielsweise dafür sorgen, dass Bildungschancen gleicher verteilt sind, alle eine ausreichende Qualifizierung erhalten und Frauen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen“, sagte Fratzscher. (dts)



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