Kaeser: Habe Klima-Aktivistin Neubauer keinen Aufsichtsratsposten angeboten

Siemens-Chef Joe Kaeser bot Luisa Neubauer von "Fridays for Future" einen Sitz in "einem Aufsichtsgremium für Umweltfragen an". Nicht einen Aufsichtsratsposten, wie in den Medien kursierte. Verträge sind Verträge und müssen erfüllt werden - das gilt auch für Aufträge mit Australien.
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Siemens-Chef Joe Kaeser bei einer Jahrespressekonferenz der Siemens AG am Hauptsitz des Unternehmens in München.Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times26. Januar 2020

Siemens-Chef Joe Kaeser hat Berichte, er habe Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ einen Aufsichtsratsposten angeboten, zurückgewiesen. „Ich habe ihr einen Sitz in einem Aufsichtsgremium für Umweltfragen angeboten. Daraus wurde dann in der Öffentlichkeit ein Aufsichtsratsmandat – das hatte ich nie vor und wäre der Unabhängigkeit nicht gerecht geworden, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS).

Kaeser betonte, bei seinem Treffen mit Neubauer habe es sich nicht um einen „PR-Gag“ gehandelt. „Der Protest auf der Straße allein ist keine Lösung. Deswegen habe ich versucht, Luisa Neubauer einzubinden“, erklärte er.

„Fridays for Future“ protestiert gegen die Beteiligung von Siemens an einem riesigen Kohleförderprojekt in Australien. Der deutsche Großkonzern hatte im Juli 2019 den Auftrag für die Schienensignalanlage der Adani-Mine im australischen Bundesstaat Queensland unterzeichnet. Kaeser hatte Neubauer in einem Gespräch in Berlin einen Posten bei Siemens angeboten. Neubauer lehnte ab.

Kaeser sagte der „FAS“, er habe früh geahnt, dass das Projekt in Australien zu Schwierigkeiten führen würde. Nachdem die Beteiligung Siemens‘ bekannt wurde, habe er „hunderte, tausende“ Protestmails bekommen. „Ich habe sofort gespürt: Wir haben ein Problem.“ Dies finde er umso ärgerlicher, als die ökonomische Bedeutung äußerst gering sei. „Das Projekt hat ein Auftragsvolumen von 18 Millionen, Siemens macht etwa 50 Millionen Geschäft pro Stunde, das sind die Größenverhältnisse“, sagte Kaeser.

Den Auftrag nachträglich zu kündigen, sei unmöglich gewesen, da es einen rechtsgültigen Vertrag gegeben habe. „Mit diesen Realitäten muss man umgehen. Da hilft es auch nichts, wenn uns Klima-Aktivisten drohen“, fügte Kaeser hinzu. (afp)

 



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