Lieferausfälle: Gazprom beruft sich auf „höhere Gewalt“ – Uniper widerspricht

Titelbild
Gazprom-Logo. Symbolbild. NATALIA KOLESNIKOVA/AFP via Getty Images
Epoch Times18. Juli 2022

Am Montag hat der russische Gaskonzern Gazprom gegenüber mehreren europäischen Großkunden die Lieferausfälle nach Europa mit „höherer Gewalt“ (Force Majeure) erklärt. Das bestätigte auch der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper. „Das Unternehmen hat für die bisherigen und aktuellen Fehlmengen bei den Gaslieferungen rückwirkend Force Majeure geltend gemacht“, sagte ein Uniper-Sprecher dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe).

Diese Einschätzung halte man allerdings für nicht gerechtfertigt. Uniper habe den Force-Majeure-Anspruch deswegen formell zurückgewiesen. Force majeure ist der französische und juristisch gebräuchliche Ausdruck für „höhere Gewalt“. Dieser nicht selbst verschuldete Umstand macht es einem Unternehmen unmöglich, bestimmte Verträge einzuhalten. Wer sich aber wann genau darauf berufen kann, darüber herrscht Unsicherheit.

EU will Gasimport aus Aserbaidschan verdoppeln

Seit dem 14. Juni hat Gazprom seine Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland massiv gedrosselt und das mit technischen Mängeln begründet. Die Europäer spekulieren, dass der Kreml den Gashahn bald vollständig zudrehen könnte.

Vor diesem Hintergrund will die EU ihre Gasimporte aus Aserbaidschan in den kommenden Jahren verdoppeln. Im Onlinedienst Twitter kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Unterzeichnung eines Abkommens an, das darauf abziele, „die Gaslieferungen aus Aserbaidschan in die EU in einigen Jahren zu verdoppeln“. Die EU ist darum bemüht, ihre Abhängigkeit von russischen Energieimporten zu verringern. (dts/afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion