Mehrheit der Maschinenbauer plant nicht mit Hilfsgeldern

Deutschlands Maschinenbauer sind in der Coronakrise bislang vergleichsweise wenig auf Hilfe vom Staat angewiesen. 59 Prozent der Unternehmen meldeten keinen zusätzlichen ungeplanten Liquiditätsbedarf.
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Deutsche Maschinenbauer haben bislang nur in geringem Umfang Corona-Hilfen beantragt.Foto: iStock
Epoch Times14. Juni 2020

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach planen derzeit 70 Prozent der befragten Unternehmen nicht mit Geldern aus den umfassenden Schutzschirm-Programmen von Bund und Ländern.

„Viele Maschinenbauer haben ihre Lehren aus der Finanzkrise 2009 gezogen und deutlich höhere Polster aufgebaut und ihr Eigenkapital gestärkt“, sagte Bianca Illner, Leiterin der VDMA-Abteilung Business Advisory.

Bislang melden 18 Prozent der Unternehmen, in den vergangenen Wochen Kreditlinien gezogen zu haben. Manchen Unternehmen fehlen die Aufträge. Andererseits bezahlten einige Kunden nicht – sei es aus eigener Finanznot oder weil die bestellte Maschine aufgrund von Reise- und Kontaktbeschränkungen nicht in Betrieb genommen werden konnte.

Dagegen berichten 59 Prozent der Maschinenbau-Betriebe, aktuell keinen zusätzlichen ungeplanten Liquiditätsbedarf zu haben aufgrund der aktuellen Krisenlage.

Illner warnte allerdings vor zu großer Euphorie. „Das ist erstmal nur eine Momentaufnahme.“ Denn einerseits dürfte der Branche noch eine längere Durststrecke bevorstehen. Andererseits sorgt insbesondere der Hochlauf nach einer Krise für große Probleme im Maschinenbau. „Weil die Aufträge allesamt vorfinanziert werden“, so die Verbandsvertreterin.

„Wenn die Reserven aber wie jetzt in der Krise aufgezehrt werden, weil die Betriebe von der Substanz leben müssen, fehlt am Ende das Geld, wenn die Nachfrage wieder anzieht.“ (dts)



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