Denkwürdiger „Kotau“: Modehaus Dior entschuldigt sich bei China für Karte ohne Taiwan

Das französische Luxusmodehaus Dior hat sich demütig bei China für eine geografische Karte ohne die Insel Taiwan entschuldigt. "Das Unternehmen entschuldigt sich zutiefst", heißt es in einer Erklärung im chinesischen Netzwerk Weibo.
Titelbild
Dior-Shop.Foto: iStock
Epoch Times17. Oktober 2019

Das französische Luxusmodehaus Dior hat sich demütig bei China für eine geografische Karte ohne die Insel Taiwan entschuldigt. „Das Unternehmen entschuldigt sich zutiefst“, heißt es in einer Erklärung, die am Donnerstag im chinesischen Netzwerk Weibo veröffentlicht wurde.

Es handle sich um eine „persönliche und unangebrachte Aktion einer einzelnen Angestellten, die nicht die Position des Unternehmens darstellt“, so das Modehaus.

Eine Mitarbeiterin hatte am Mittwoch an einer Universität in der östlichen Provinz Zhejiang das Unternehmen vorgestellt. Dort zeigte sie die Dior-Geschäfte „in China“ auf einer Karte, auf der Taiwan nicht zu sehen war.

Von einer Studentin darauf angesprochen sagte die Mitarbeiterin, Dior begreife als China nur das Festland – also ohne Taiwan und ohne Hongkong.

Aufnahmen der Veranstaltung und Bilder der Karte sorgten anschließend im Internet für Aufsehen. Peking sieht das demokratisch regierte Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll.

Dior nehme den Vorfall sehr ernst und werde ihn mit „größter Strenge“ untersuchen, erklärte die zum Modekonzern LVMH gehörende Marke. Das Unternehmen schütze die chinesische Souveränität und sei „ein Freund von China“.

Immer wieder kommt es zu Entschuldigungen bei Peking, weil laut Pekinger Führung vermeintlich die Souveränität der Volksrepublik verletzt würde. In der Vergangenheit baten etwa die Luxusmarken Versace und Coach für missverständliche T-Shirts um Entschuldigung.

2018 unternahm der deutsche Autobauer Daimler einen deutlichen „Kotau“ vor China. Der Konzern hatte auf dem Fotonetzwerk Instagram unter dem Hashtag #MondayMotivation vor dem Bild eines weißen Mercedes-Coupés den Spruch veröffentlichte:

Look at situations from all angles, and you will become more open.“ (Sieh dir Situationen aus allen Blickwinkeln an, und du wirst offener werden.)

Der Anstoß war hier, dass Daimler das Zitat dem Dalai Lama zuordnete: „Starte Deine Woche mit einer frischen Lebensperspektive vom Dalai Lama“.

Daraufhin brach eine Welle der Empörung seitens Chinas und seinen Staatsmedien über Daimler ein. Der Konzern reagierte schnell und bat am Nachmittag auf dem Kurznachrichtenkanal Weibo, Chinas Gegenstück zu Twitter um Entschuldigung:

Daimler entschuldige sich „aufrichtig“ dafür, mit dem Instagram-Eintrag eine „extrem falsche Botschaft“ ausgesendet zu haben.

Auch verschiedene Airlines traf der Unmut des kommunistischen chinesischen Regimes die daraufhin die Art der Darstellung von Taiwan auf ihren Internetseiten und Karten änderten. So wie beespielsweise die amerikanische Fluglinie Delta. Sie bekam Ärger, nachdem sie Taiwan und Tibet im Internet als „Länder“ geführt hatte.

Die amerikanische Hotelkette Marriott gar hielt es für notwendig sich insgesamt fünf Mal öffentlich bei China zu entschuldigen, weil sie die Insel Taiwan, die China in einem Fragebogen ebenfalls als eigenständiges Land aufführte.

Auch die Modekette Zara und der amerikanische Medizingerätehersteller Medtronic hatten Taiwan als Land aufgeführt und wurden von der kommunistischen Führung kritisiert.

Auch die japanische Kette Muji erwischt, die in einem Katalog eine Landkarte Chinas gedruckt hatte, auf der eine Inselgruppe fehlte, die sowohl von China als auch von Japan beansprucht wird. (afp/er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion