Negativzinsen untergraben nicht nur die Kultur des Sparens, wenn sie Normalität werden

Negativzinsen und negative Renditen auf Bundesanleihen werden gefährlich, wenn sie zur Normalität werden. Sie untergraben nicht nur die Sparkultur, sondern erzeugen auch größte Schwierigkeiten bei Pensionsfonds und anderen Einrichtungen der Altersvorsorge.
Titelbild
Negative Zinsen führen über längere Zeiträume zu gefährlichen Entwicklungen.Foto: iStock
Epoch Times27. Juli 2019

Der Vorstandsvorsitzende der Fondsgesellschaft DWS, Asoka Wöhrmann, hat vor den Folgen der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gewarnt. „Wir erleben Dinge, die wir uns vor einigen Jahren niemals hätten vorstellen können: Negativzinsen auf Einlagen, die Finanzinstitute bei der EZB hinterlegen, und negative Renditen bei Bundesanleihen“, sagte Wöhrmann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Dies sei eine „wirklich dramatische Entwicklung. Für einige Zeit können große Volkswirtschaften in ungewöhnlichen Zeiten mit solchen negativen Zinsen zwar umgehen. Aber gefährlich wird es, wenn sie zur Normalität werden. Und in diese Richtung bewegen wir uns“, so der DWS-Chef weiter.

Negativzinsen untergrüben nicht nur die Sparkultur in Deutschland und der Welt. Sondern sie erzeugten auch größte Schwierigkeiten bei Pensionsfonds und anderen Einrichtungen der Altersvorsorge.

Ein Ende der Niedrigzinszeit ist für den DWS-Vorstandschef nicht in Sicht. „Ich bin jetzt 54 Jahre alt und ich weiß nicht, ob ich zu meinen Lebzeiten noch einmal deutlich höhere Zinsen erleben werde“, sagte Wöhrmann.

Er appellierte an die Regierungen, tätig zu werden. Die Staaten Europas sollten stärker darüber nachdenken, wie sie die Nachfrage und damit das Wachstum ankurbeln könnten. „Mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, auch steuerpolitisch“, so der DWS-Chef weiter.

Für Anleger blieben Aktien seiner Ansicht nach eine sinnvolle Option. Auf lange Sicht könne er sich durchaus vorstellen, dass der DAX die Marke von 20.000 Punkten übertreffen werde.

Zu den Fusionsgerüchten um die Fondsgesellschaft wollte sich Wöhrmann nicht äußern. Für die DWS könne die Zusammenführung mit einer anderen Fondsgesellschaft nur unter zwei Bedingungen funktionieren. „Dass wir zum einen neue Kundengruppen hinzugewinnen, zum Beispiel in anderen Ländern oder Segmenten, und zum anderen Expertise“, sagte Wöhrmann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion