Pflegeheimbetreiber warnt vor Illusionen über Kosten von Verbesserungen

Titelbild
Mann im RollstuhlFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. Oktober 2017

Die Unterhändler von Union, FDP und Grünen werden sich am Montag unter anderem mit dem Thema Pflege befassen: Der Geschäftsführer des Pflegeheimbetreibers Dorea, Axel Hölzer, vor Illusionen über die Kosten möglicher Verbesserungen. „Aus Sonntagsreden muss endlich konkrete Politik werden“, sagte Hölzer der „Bild“ (Montag). „Wir brauchen mehr Personal. Aber dieses Personal muss auch bezahlt werden. Deshalb sollte die nächste Bundesregierung einen verbindlichen Personalschlüssel für Heime definieren, der deutlich höher liegt als heute.“

Gleichzeitig wies Hölzer auf die Kosten für geplante Reformen hin. „Wer das Ein-Bett-Zimmer als Standard fordert, muss auch die Mittel hierfür zur Verfügung stellen; allein die bis 2030 notwendigen Ersatz- und Neubauten kosten nach Schätzungen 54 Milliarden Euro.“ Pflegekräfte müssten besser bezahlt werden, so der Unternehmer. Dazu müsse die Politik einen angemessenen Lohn für diese Berufsgruppe definieren. „Der Mindestlohn allein reicht nicht.“ Hölzers Forderung: „Wir müssen mehr Geld in die Pflege stecken. Wer mehr Personal will, höhere Löhne und bessere Unterbringung, muss dafür tiefer in die Tasche greifen. Entweder indem er neue Quellen anzapft (zum Beispiel den Soli umwidmet) oder die Beitragssätze erhöht. Soviel Ehrlichkeit muss sein.“ Außerdem kritisierte er die noch immer ausufernde Bürokratie in der Pflege: „Wir brauchen mehr Zeit für die Pflege. Und das erreichen wir nicht nur durch mehr Personal, sondern auch durch weniger Bürokratie. Pflege wird nicht besser, indem wir sie noch schärfer kontrollieren. Sie wird nur aufwändiger.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion