Reallöhne im Jahr 2021 leicht gesunken

Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Reallöhne in Deutschland 2021 um 0,1 Prozent zurückgegangen - im Vergleich zu 2020. Der Nominallohnindex und die Verbraucherpreise stiegen hingegen.
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Leichter Rückgang der Reallöhne gemeldet.Foto: Lino Mirgeler/dpa/dpa
Epoch Times24. März 2022

Die Reallöhne in Deutschland sind im Jahr 2021 leicht gesunken. Sie waren um 0,1 Prozent niedriger als 2020, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Demnach stieg der Nominallohnindex nach endgültigen Ergebnissen der vierteljährlichen Verdiensterhebung um knapp 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Verbraucherpreise legten im selben Zeitraum um gut 3,1 Prozent zu.

Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf. Bedingt durch die zunehmenden Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde im Jahr 2021 weniger Kurzarbeit in Anspruch genommen als im ersten Krisenjahr 2020.

Erhöhte Wochenarbeitszeit

Das führte zu gestiegenen Bruttomonatsverdiensten der Arbeitnehmer, da sich die Wochenarbeitszeit wieder normalisierte und das Kurzarbeitergeld nicht zum Bruttoverdienst zählt: Insgesamt hat sich die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 1,1 Prozent erhöht.

Das Ergebnis für die Reallohnentwicklung im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum fällt noch negativer aus als in der Betrachtung des Gesamtjahres – verantwortlich ist auch hier die hohe Inflation: Für den Reallohnindex ergab sich gegenüber dem vierten Quartal 2020 ein Rückgang von insgesamt 1,4 Prozent bei einem Nominallohnzuwachs von 3,6 Prozent und einem Anstieg der Verbraucherpreise um 5,0 Prozent.

In der Unterscheidung nach Branchen war der nominale Verdienstanstieg im Schlussquartal 2021 in der „Beherbergung“ (+40,0 Prozent), bei „Reisebüros und Reiseveranstaltern“ (+33,3 Prozent), der „Gastronomie“ (+22,4 Prozent) und „Luftfahrt“ (+9,1 Prozent) überdurchschnittlich hoch. Das sind allerdings auch diejenigen Branchen, die im Vorjahresquartal von starken Verdienstrückgängen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen betroffen waren.

Es handelt sich hierbei also um Aufholeffekte, wobei die Nominallöhne in der „Beherbergung“ und „Gastronomie“ das Vorkrisenniveau des vierten Quartals 2019 wieder erreichten, in den Branchen „Reisebüros und Reiseveranstalter“ und „Luftfahrt“ hingegen noch darunterlagen. Der Nominallohnindex für die Gesamtwirtschaft hatte das Vorkrisenniveau bereits im vierten Quartal 2020 wieder erreicht (+0,2 Prozent zum vierten Quartal 2019) und lag im vierten Quartal 2021 um weitere 3,6 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. (dts/mf)



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