Rechnungshof kritisiert Finanzminister Scholz für geplante Forschungsförderung

Die Lohnkosten von der Steuer absetzen – das plant Finanzminister Scholz für Forschungsunternehmen. Der Bundesrechnungshof kritisiert das Vorhaben und fürchtet sinnlose Geldausgaben und mehr Bürokratie.
Titelbild
Der Bundesrechnungshof warnt die deutsche Regierung vor den Auswirkungen des Wiederaufbaufonds der EU - und macht Vorschläge.Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Epoch Times9. August 2019

Der Bundesrechnungshof hat scharfe Kritik an den von der Bundesregierung geplanten Steuerbegünstigungen für Forschungsunternehmen geübt. „Der Bundesrechnungshof bezweifelt, dass die Zielsetzung mit dem Gesetzentwurf effektiv und effizient umgesetzt werden kann“, heißt es in einem Bericht der Behörde an den Bundestag. Die Prüfer befürchten demnach, dass das Geld sinnlos ausgegeben wird und nur zu mehr Bürokratie führt.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant mit dem Gesetz eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung für Unternehmen.

Sie sollen die Lohnkosten ihrer Mitarbeiter künftig von der Steuer absetzen können. Jedes Unternehmen soll für jedes Forschungsprojekt bis zu 15 Millionen Euro staatliche „Forschungszulage“ gekommen können. Die Pläne würden laut Finanzministerium rund eine Milliarde Euro pro Jahr kosten.

Der Bundesrechnungshof argumentiert in seinem Bericht, es bestünden aktuell bereits zahlreiche Finanzhilfen, mit denen Forschungsausgaben von Unternehmen gefördert würden.

„Diese Finanzhilfen könnten gezielter ausgerichtet werden, um das Anliegen der Bundesregierung voranzubringen“, heißt es in dem Bericht. Das neue Gesetz führe zu „spürbarem Mehraufwand“ in der Finanzverwaltung. Die Konzeption der Forschungszulage lasse „erhebliche Mitnahmeeffekte“ erwarten.

ma



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion