Rund um die Uhr erreichbar? Verdi warnt vor Schattenseiten der „Homeoffice-Idylle“

Der Arbeitsminister will mehr flexibles Arbeiten ermöglichen - und so Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen etwas Gutes tun. Die Gewerkschaft Verdi sieht dabei aber auch Schattenseiten.
Titelbild
Mutter und Tochter im Homeoffice.Foto: iStock
Epoch Times2. Januar 2020

Die Gewerkschaft Verdi hat vor steigendem Druck auf die Arbeitnehmer in Deutschland hin zu längeren Arbeitszeiten gewarnt.

„Die Arbeitgeberverbände wollen unter dem Stichwort „Experimentierräume“ im Wesentlichen die Ruhezeiten verkürzen“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Das Bundesarbeitsministerium will in sogenannten Experimentierräumen mit Betrieben und Sozialpartnern neue Arbeitsmodelle erproben. Dabei geht es unter anderem um mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und weniger Präsenzzeit im Büro. Das Ressort von Minister Hubertus Heil (SPD) erwägt auch einen gesetzlichen Anspruchs auf mobile Arbeit, etwa für Homeoffice.

Werneke stellte klar: „Heute gilt eine Ruhezeit von elf Stunden.“ Wer um 8.00 Uhr im Büro zu arbeiten beginne, könne nicht verpflichtet werden, um 22.00 Uhr zu Hause noch Mails zu schreiben. „Genau das wollen die Arbeitgeber ändern“, so Werneke. Schon heute würden um 22.00 Uhr oft Mails geschrieben. „Aber die Beschäftigten entscheiden selbst, ob sie es tun.“ Die Einhaltung von Ruhezeiten sei ein wesentlicher Punkt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. „Mit Gesundheit macht man keine Experimente“, mahnte der Verdi-Chef.

Werneke forderte: „Wenn es ein Recht auf Homeoffice geben soll, ist die Freiwilligkeit für die Beschäftigten wichtig.“ Eine Homeoffice-Regelung dürfe Unternehmen nicht einfach dazu dienen, in teuren Städten mit entsprechend hohen Büropreisen einfach die Mieten einzusparen, betonte der Verdi-Chef.

Werneke stellte sich dagegen, Arbeit zu Hause zu idealisieren. „Ich zweifle daran, dass ein Homeoffice-Arbeitsplatz immer so idyllisch ist, wie es manchmal skizziert wird“, sagte er. „Vielfach wird dies gewählt, weil es zu pflegende Angehörige oder Kinder mit Betreuungsbedarf gibt – das ständige Wechseln zwischen Aufträgen des Arbeitgebers und Fürsorge für andere Menschen hat auch seine Schattenseiten.“

In einem einschlägigen Papier betont das Arbeitsministerium, dass etwaige Reformen bei der Arbeitszeit den Arbeits- und Gesundheitsschutz berücksichtigten müssten. Nötig sei ein Kompromiss zwischen den Anforderungen der Unternehmen in einer digitalen, global vernetzten Ökonomie und dem Wunsch der Beschäftigten nach Selbstbestimmung und Zeitsouveränität. (dpa)



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