„Spiegel“: Großaktionäre der Deutschen Bank wollen vorzeitige Ablösung von Aufsichtsratschef

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Paul Achleitner, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times16. August 2019

Großaktionäre der Deutschen Bank arbeiten laut einem Bericht des „Spiegel“ auf die vorzeitige Ablösung des umstrittenen Aufsichtsratschefs Paul Achleitner hin. Sie hegten „konkrete Gedankenspiele“, den Chefaufseher vor Ablauf seiner Amtszeit zu ersetzen, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab aus seiner aktuellen Ausgabe. Achleitner ist seit 2012 im Amt, sein derzeitiges Mandat endet 2022.

Die Deutsche Bank erklärte am Freitag auf AFP-Anfrage, die Bestellung Achleitners als Aufsichtsratsvorsitzender laufe bis 2022. Nachfolgefragen seien Aufgabe des Nominierungsausschusses.

Die Großaktionäre werfen Achleitner laut „Spiegel“ seit Jahren strategische Versäumnisse und Fehler bei der Personalauswahl vor. Gesucht werde stattdessen nach einer Persönlichkeit mit internationalem Netzwerk, besten Drähten zu Politik, Wirtschaft und Aufsichtsbehörden in Deutschland sowie hoher Glaubwürdigkeit an den Kapitalmärkten, berichtete das Magazin ohne Angabe von Quellen. Genannt würden Nikolaus von Bomhard, Aufsichtsratschef des Rückversicherers Munich Re, oder Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Noch sei aber mit keinem Nachfolgekandidaten gesprochen worden.

Der aktuelle Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der tausende Stellen streicht und das Investmentbanking stutzt, hat dem Bericht zufolge die Rückendeckung der mächtigsten Investoren. Zeige seine Strategie ab kommendem Jahr keinen Erfolg, werde auch Sewing unter Druck geraten, zitierte der „Spiegel“ aus dem „Investorenkreis“.

Sewing ist bereits der vierte Chef der Bank, seit Achleitner 2012 den Vorsitz des Aufsichtsrats übernahm. In dieser Zeit verlor der Aktienkurs der Deutschen Bank rund 70 Prozent. Die Erträge der Bank sanken, die digitale Infrastruktur gilt als veraltet und hohe Boni für Mitarbeiter trotz Verlusten liefern viel Angriffsfläche. (afp)



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