Strände deutscher Nordseeinseln derzeit weitgehend frei von Fracht der „MSC Zoe“

Die Strände der deutschen Nordseeinseln Borkum, Juist und Norderney waren am Sonntag weitgehend frei von angeschwemmter Fracht des Containerschiffes "MSC Zoe". Eine Zusammenfassung.
Titelbild
Niederländische Armee unterwegs wegen der verlorenen Containern m Strand von Schiermonnikoog, 4. Januar 2019.Foto: REMKO DE WAAL/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Januar 2019

Nach der Havarie des Frachters „MSC Zoe“ sind die Strände der deutschen Nordseeinseln Borkum, Juist und Norderney am Sonntag weitgehend frei von angeschwemmter Fracht gewesen. Nachdem am Samstag auf Borkum rund 200 Einsatzkräfte 23 Kubikmeter Ladungsreste einsammelten, wurde bis Sonntagmittag nur wenig weitere Fracht angeschwemmt, wie ein Sprecher des deutschen Havariekommandos am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Juist und Norderney blieben demnach seit der Havarie des Frachters in der Nacht zum Mittwoch von angeschwemmter Ladung verschont. Die Strände der beiden Inseln wurden am Sonntag erneut kontrolliert.

Gefahrgutcontainer werden noch gesucht

Die knapp 400 Meter lange „MSC Zoe“ hatte in einem Sturm im deutsch-niederländischen Grenzgebiet nordwestlich der Insel Borkum rund 270 Container verloren, darunter nach Angaben des niederländischen Grenzschutzes drei mit Gefahrgut. Der Schwerpunkt bisher an den Küsten angespülter Container und Ladung liegt nach Angaben des Havariekommandos weiterhin auf den niederländischen Inseln.

Demnach wurden in deutschen Gewässern bislang knapp 20 Container gesichtet oder per Sonar geortet, konnten aber noch nicht geborgen werden. Unter anderem aufgrund des hohen Wellengangs sei dies schwierig, sagte der Sprecher des Havariekommandos.

Mehrere Schiffe setzen am Sonntag ihre Suche nach Containern in den deutschen Gewässern fort, auch ein Flugzeug konnte eingesetzt werden. Die Einsatzkräfte entdeckten auf dem Wasser mehrere kleine Felder von treibendem Frachtgut, wie etwa Schuhe, die geborgen wurden.

Die Schiffe suchen inzwischen gezielt nach den Containern. Die Wasserschutzpolizei ermittelte zwei mögliche Positionen für den Verlust der Container von Bord des Schiffes. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erstellte anhand der Daten ein „Driftmodell“, um den wahrscheinlichen Weg der treibenden Container und Ladung verfolgen zu können.

Wären Peilsender für Gefahrgutcontainer sinnvoll?

Der Eigner des Frachters „MSC Zoe“ versprach die volle Übernahme der Kosten für die Reinigung der Küsten. „Die MSC Mediterranean Shipping Company möchte den Behörden und Vertretern der Öffentlichkeit in den Niederlanden und Deutschland versichern, dass das Unternehmen die vollen Kosten für die Reinigung tragen wird“, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung des in Genf ansässigen Unternehmens.

Zugleich sicherte MSC zu, dass die Firma sich für die Suche nach den verloren gegangenen Containern verantwortlich fühle, „bis der letzte gefunden wurde“.

Die Bundesregierung forderte als Konsequenz aus dem Vorfall den weltweiten Einsatz von Peilsendern in Containern. Gerade bei Gefahrgutcontainern sei es wichtig, „dass sie schnellstmöglich geborgen werden, damit der Inhalt nicht ins Meer abgegeben wird“, sagte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann (CDU) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag. „Je schneller die Container auffindbar sind, umso besser.“

Die Grünen sprechen sich als Reaktion auf den Vorfall für Transporteinschränkungen für Gefahrengüter aus. „Gefährliche Chemikalien haben nichts auf den Weltmeeren zu suchen“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Oliver Krischer, der Zeitung. (afp)



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