Trump stellt TikTok-Deal mit Oracle in Frage – USA wollen mehr als 50 Prozent der Anteile

Die Video-App TikTok versuchte, ihre Zukunft in den USA durch einen Deal mit dem Software-Konzern Oracle zu sichern. Doch US-Präsident Donald Trump hat weiter Zweifel – und die Zeit ist auf seiner Seite. Die USA wollen mehr als 50 Prozent der Anteile haben.
Titelbild
TikTok-Büro in Culver City, Kalifornien.Foto: Mario Tama/Getty Images
Epoch Times17. September 2020

US-Präsident Donald Trump hat Aussichten für den Deal gedämpft, der die Video-App TikTok in den USA retten soll.

Nach bisherigen Ankündigungen soll der amerikanische Software-Konzern Oracle dabei die Rolle eines Technologie-Partners übernehmen, während nach Medienberichten der chinesische TikTok-Besitzer Bytedance die Mehrheitsbeteiligung behalten will. Mit einer solchen Lösung wäre Trump allerdings „nicht glücklich“, sagte er am Mittwoch (16. September). Er werde allerdings erst am Donnerstag über Einzelheiten des Plans informiert.

Das „Wall Street Journal“ berichtete danach, das Weiße Haus dringe darauf, dass amerikanische Investoren die Mehrheit bei TikTok bekommen.

Der US-Präsident stellte Bytedance ursprünglich vor die Wahl, sich entweder von TikTok zu trennen, oder ein Aus der App in den USA in Kauf zu nehmen. Washington bezeichnet TikTok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten.

Ziel der USA: Mehr als 50 Prozent der Anteile an TikTok

Microsoft verhandelte wochenlang über einen Kauf des TikTok-Geschäfts in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Allerdings torpedierte die chinesische Regierung diese Lösung mit einer neuen Regel, wonach Software-Algorithmen wie die von TikTok nur mit Genehmigung Pekings ins Ausland verkauft werden dürfen.

Daraufhin wurde der neue Plan mit der Beteiligung von Oracle ausgearbeitet. Medienberichten zufolge solle Oracle die Speicherung der Daten von US-Nutzern übernehmen – und auch Zugang zum Software-Code von TikTok bekommen. So solle sichergestellt werden, dass die Plattform keine Hintertüren für chinesische Behörden enthalte. Zudem werde das globale Geschäft von TikTok gemäß dem Plan in einer neuen Firma mit Sitz in den USA gebündelt, hieß es.

Unter anderem US-Finanzminister Steven Mnuchin wolle nun erreichen, dass deutlich mehr als 50 Prozent der Anteile an diesem Unternehmen bei amerikanischen Investoren liegen. Neben Oracle und Risikokapitalgebern solle auch der Supermarkt-Riese Walmart dabei sein, der schon bei Microsofts Deal mitmachen wollte.

Der US-Präsident hatte zunächst amerikanischen Firmen und Personen Geschäfte mit TikTok untersagt. Diese Anordnung soll am Wochenende in Kraft treten – gibt es bis dahin keinen Deal, dürfte es vorerst das Aus von TikTok in den USA bedeuten.

Mitte November soll zudem ein weiterer Erlass greifen, nach dem sich Bytedance von allen Daten von Nutzern in den Vereinigten Staaten trennen muss. Auch darf Bytedance in den USA danach kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von TikTok genutzt werde. (dpa/sza)



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