Umfrage: Immer mehr Unternehmen nutzen Big Data

Die größten Hemmnisse für den Einsatz innovativer Datenanalysen sind nach Aussage der befragten Unternehmen Rechts- und Sicherheitsbedenken sowie ein Mangel an Ressourcen.
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TastaturFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Juni 2016

Immer mehr Unternehmen in Deutschland treffen relevante Entscheidungen auf Basis von Datenanalysen: Öffentliche Verwaltungen sind dem Thema "Big Data" gegenüber deutlich weniger aufgeschlossen. Das hat eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von KPMG unter 704 Unternehmen und 102 Verwaltungen mit mehr als 100 Mitarbeitern ergeben. Gut ein Drittel (35 Prozent) der Unternehmen in Deutschland nutzt bereits Big-Data-Analysen für die Auswertung großer Datenmengen.

Vor zwei Jahren waren es erst 23 Prozent. "Innovative Datenanalysen werden als Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen immer wichtiger", sagte Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, bei der Vorstellung der Studienergebnisse. In der Umfrage gaben vier von fünf Unternehmen (80 Prozent) an, dass relevante Entscheidungen zunehmend auf Erkenntnissen aus der Analyse von Daten basieren. Gut zwei Drittel (69 Prozent) sagen, dass Datenanalysen ein zunehmend entscheidender Baustein für ihre Wertschöpfung sind.

Dabei kommen verschiedene Auswertungsmethoden zum Einsatz: Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Unternehmen verwendet beschreibende beziehungsweise deskriptive Analysen, die Informationen über eine aktuelle Situation liefern. 39 Prozent setzen vorausschauende Analysen ein, die Aussagen über zukünftige Entwicklungen machen. "Moderne Software-Lösungen bieten die Möglichkeit, präskriptive Analysen durchzuführen, die zusätzlich praktische Handlungsempfehlungen geben", so Pols. Diese Lösungen verwenden 15 Prozent der Unternehmen, nach zwölf Prozent im Vorjahr. Laut Umfrage sammeln und analysieren alle befragten Unternehmen Stammdaten, die Basisinformationen wie Name und Anschrift eines Kunden oder Spezifikationen eines Produktes umfassen.

86 Prozent werten Kundendaten aus, 79 Prozent analysieren systemisch erstellte Daten, zum Beispiel Sensor- oder Standortdaten, und 70 Prozent nutzen öffentlich verfügbare Daten, beispielsweise Informationen zur ökonomischen Entwicklung. In 85 Prozent der befragten Unternehmen kommen Datenanalysen in der Produktionsplanung beziehungsweise Projektabwicklung zum Einsatz. Im Marketing nutzen 69 Prozent Datenauswertungen für die Kundenanalyse. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist der Bereich Finanzen und Controlling: 91 Prozent der Unternehmen nutzen Datenanalysen im Risikomanagement, also bei der Identifikation und Bewertung potenziell geschäftsschädigender Entwicklungen.

Die größten Hemmnisse für den Einsatz innovativer Datenanalysen sind nach Aussage der befragten Unternehmen Rechts- und Sicherheitsbedenken sowie ein Mangel an Ressourcen. 60 Prozent der Unternehmen scheuen davor zurück, eigene Daten für Analysezwecke an einen externen Dienstleister weiterzugeben. 55 Prozent der Befragten haben ein unzureichendes Budget und 50 Prozent nicht genügend Datenanalyse-Spezialisten. 41 Prozent sagen, es gibt Unklarheiten hinsichtlich der Rechtslage. Vor allem der Durchführung fortgeschrittener Analysen von Daten unterschiedlicher Struktur und Herkunft stehen laut Umfrage Datenschutzbedenken im Weg. Fast ein Drittel (29 Prozent) der Befragten äußert die Sorge vor öffentlicher Kritik als einen Grund, auf Datenanalysen zu verzichten.

(dts Nachrichtenagentur)



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