US-Elite-Unis verzichten auf Millionen Dollar von Huawei: Zusammenarbeit wegen Sicherheitsgefahr gestoppt

Einige der besten Universitäten der USA kündigten die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologiekonzern Huawei. Gegen den Technologiekonzern laufen aktuell zwei Strafverfahren wegen Bankbetrug und Datendiebstahl.
Von 8. April 2019

Die technische Hochschule „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT), die „Princeton University“ und die „University of California, Berkeley“ gaben jetzt bekannt, keine weiteren Forschungsgelder von Huawei anzunehmen.

Grund dafür seien die jüngsten Strafverfahren gegen das Unternehmen sowie die Gefährdung der Sicherheit des Landes durch den Technologiekonzern.

Huawei schenkt US-Unis Millionen

Nach Angaben der U.S. Bildungsministerium erhielten neun Hochschulen und Universitäten von Huawei in den letzten sechs Jahren Forschungsgelder in einer Höhe von insgesamt 10,5 Millionen US-Dollar. Geschenke unter 250.000 US-Dollar meldeten die Universitäten der Behörde allerdings nicht. Die tatsächliche Summe liegt demnach noch höher.

Das MIT, das 2017 ein Geschenk von 500.000 Dollar erhielt, reagierte am Mittwoch mit einer Mitteilung an alle Beamte, dass sie künftig keine neuen Geschäfte mit Huawei genehmigen und die bestehenden Verträge nicht verlängern würden.

Universität Berkeley stoppt Zusammenarbeit mit Huawei

Die University of California, Berkeley, reagierte bereits im Januar mit einem Verbot, Forschungsmittel von Huawei anzunehmen, bis die Strafverfahren geklärt seien. In der Mitteilung von Howard Katz, Vizepräsident für Forschung an der Universität vom 30. Januar heißt es dazu:

Die Universität in Berkeley legt an ihre Forschungspartner die höchstmöglichen Maßstäbe an. Die Schwere der Anschuldigungen werfen Fragen und Bedenken auf, die nur unsere Justiz beantworten werden können.“

Dennoch würdigt Katz die bestehenden mehrjährigen Verträge mit Huawei, die sich insgesamt auf 7,8 Millionen Dollar belaufen. Angeblich wären die Mittel Forschungszentren zugeflossen und nicht bestimmten Projekten. „Keines dieser Projekte beinhaltet sensible technologische Geheimnisse oder Know-How“, versicherte der Vizepräsident.

Berkeley-Beamte überprüfen Sicherheit

Dennoch untersuchen Berkeley-Beamte derzeit, ob von einer der von Huawei bereitgestellten Technologien eine Bedrohung der Cybersicherheit ausgehen könnte. Die Universität entfernte bereits eine Videokonferenz, die außerhalb des Campus organisiert und von Huawei gesponsert wurde. Angeblich sei diese jedoch laut Uni nie für Forschungszwecke verwendet worden.

Die von Huawei finanzierten Projekte der Universitäten decken ein breites Spektrum an Wissenschaftsbereichen ab, darunter künstliche Intelligenz, Deep Learning, Wireless-Technologie und Cybersicherheit.

Auch die Princeton Universität lehnte bereits im Januar ein letztes Geldgeschenk in Höhe von 150.000 Euro für den Bereich Computerforschung von Huawei ab.

Ben Chang, ein Princeton-Sprecher sagte, dass sich die Universität bereits im Juli entschieden hätte, keine Geschenke der Firma mehr anzunehmen. Außerdem gebe es derzeit keine Projekte, die aus solchen Mitteln finanziert würden.

Cornwell Uni erhielt am meisten Geld von Huawei

Die Cornell University erhielt in den letzten Jahren mehr als 5.3 Millionen Dollar von Huawei. Das sind laut Angaben des US-Bildungsministeriums mehr Gelder, als jede andere Universität des Landes erhalten habe.  Die Universität versicherte jedoch, dass sie zukünftig die Warnungen der Regierung beachten und neue Mittel blockieren würden.

Derzeit werden alle bestehenden Projekte sorgfältig überprüft, um sicherzustellen, dass die

die Daten- und Informationssicherheit gewährleisten ist, ebenso wie die Unabhängigkeit der Forschung geschützt und alle Gesetze und Vorschriften des Bundes und der Länder eingehalten werden“.

Auch die Ohio State University hat sich entschieden,  keine weiteren Fördermittel von Huawei anzunehmen. Insgesamt erhielt die Universität laut Bundesangaben 1,2 Millionen Dollar für ingenieurwissenschaftliche Forschungsarbeit. Universitätssprecher Ben John versicherte, dass die Uni künftig

keine weiteren Geschenke annehmen bzw. Verträge mit Huawei abschließen würde“.

Zwei Strafverfahren gegen Huawei

Die Bundesanwaltschaft hat im Januar zwei Verfahren gegen Huawei eingeleitet. In dem New Yorker Verfahren wird die Firma des Bankbetrugs beschuldigt. Das Unternehmen habe laut Anklageschrift geplant, die US-Handelssanktionen gegen den Iran zu verletzen.

In dem anderen Verfahren, das im Bundesstaat Washington eingereicht wurde, wird dem Konzern vorgeworfen, Technologie aus der Zentrale von T-Mobile in Bellevue, Washington, gestohlen zu haben. In beiden Fällen plädiert Huawei auf nicht schuldig.

Mittlerweile hat die US-Regierung sämtlichen Bundesbehörden verboten, technisches Equipment von Huawei zu kaufen. Das Unternehmen sei ein Cybersicherheitsrisiko.



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