Verbraucherzentralen: Amazon und Ebay müssen haften

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eBay-Nutzer am ComputerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Dezember 2020

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) dringt darauf, Online-Plattformen für Unregelmäßigkeiten bei der Warenlieferung zur Verantwortung zu ziehen. „Mein dringender Appell lautet, die Haftungsgrundsätze für Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay zu verschärfen“, sagte VZBV-Vorstand Klaus Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben, 17. Dezember).

Die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament seien in der Pflicht, die neue Verordnung der EU-Kommission zur Regulierung von Plattformen – den Digital Services Act – nachzubessern.

„Das Risiko darf nicht auf den Verbraucher abgewälzt werden“, forderte er. „Online-Marktplätze müssen haftbar sein, wenn beim Kauf über ihre Plattformen etwas schief läuft.“ Wenn die Ware nicht den europäischen Sicherheitsstandards entspreche, mit großen Verzögerungen oder gar nicht geliefert werde, hafteten die Plattformen bisher nicht, kritisierte Müller.

„In den Corona-Monaten haben die Beschwerden bei den Verbraucherzentralen über Fake Shops um 600 Prozent zugenommen. Das zeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist.“ Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft im Lockdown wies Müller auf Fallstricke beim Umtausch von Waren hin, die im Internet bestellt wurden.

Ein Widerrufsrecht könne man nur in Anspruch nehmen kann, wenn man die Adresse des Händlers kenne, an den man die Ware zurückschicken könne. „Und selbst dann erleben Verbraucher ganz unangenehme Überraschungen. Die Rücksendekosten – gerade ins außereuropäische Ausland – übersteigen manchmal den Preis des Produkts“, beklagte Müller. Das stehe in der Regel im Kleingedruckten. „Ich kann nur sagen: Augen auf beim Online-Kauf.“

Müller rief die Bundesländer dazu auf, eindeutige Vorschriften zum Feuerwerks-Verbot an Silvester zu erlassen. „Wer den Verkauf von Feuerwerk verbietet, das Böllern selbst aber erlaubt, erhöht die Versuchung, sich Knallkörper jenseits der deutschen Grenzen im Online-Einkauf zu besorgen“, sagte er.

„Noch dazu solche, die nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen.“ Es sei eine Frage des gesunden Menschenverstandes, auf Böllern an diesem einen Jahreswechsel zu verzichten. (dts)



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