Immobilienkonzern Vonovia warnt vor Wohnungsnot durch Flüchtlingswelle

"Wir hatten schon vor der Flüchtlingskrise Engpässe vor allem in den Großstädten, jetzt explodieren diese Probleme. Dieses Land ist derzeit weder bautechnisch noch genehmigungstechnisch darauf vorbereitet, das kurzfristig zu stemmen", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch
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WohnhausFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. Dezember 2015

Angesichts der Flüchtlingswelle hat der Immobilienkonzern Vonovia vor einer Wohnungsnot in deutschen Großstädten gewarnt. "Wir hatten schon vor der Flüchtlingskrise Engpässe vor allem in den Großstädten, jetzt explodieren diese Probleme. Dieses Land ist derzeit weder bautechnisch noch genehmigungstechnisch darauf vorbereitet, das kurzfristig zu stemmen", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch der "Rheinischen Post" (Montagausgabe).

Der bundesweite Bedarf liege derzeit bei 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr. "Es werden aber nur 200.000 gebaut, und nur 60.0000 davon sind für normale Einkommen bezahlbar", so Buch. Um gegenzusteuern, müsse die Politik die behördlichen Genehmigungsprozesse deutlich beschleunigen.

"Je nach Kommune müssen wir auf eine Baugenehmigung derzeit bis zu vier Jahre warten. Das kann das Land sich nicht mehr leisten." Vonovia habe eine neue Technik entwickelt, bei der in Großserie hergestellte Standardmodule zum Bau neuer Stockwerke auf bestehende Gebäude aufgesetzt werden. Diese Bauweise könne den Neubau-Quadratmeterpreis von 2.500 auf 1.500 Euro senken. Buch: "Sowas kann man dann für sechs bis sieben statt für neun Euro pro Quadratmeter kalt vermieten, ohne Geld zu verlieren."

Vonovia warte auf entsprechende Genehmigungen: "Wir könnten also einige tausend Wohnungen schnell bauen." Die Alternative seien Trabantenstädte, die um die Kernstädte herum realisierbar wären. Für Buch die schlechtere Variante: "Dort wohnen dann Geringverdiener und die Reichen bleiben in den Innenstädten unter sich. Das will ja auch niemand." Im kommenden Jahr will Vonovia zwischen 430 Millionen und 500 Millionen Euro investieren – mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. "In NRW werden wir inklusive Instandhaltung rund 220 Millionen Euro ausgeben", so Buch.

(dts Nachrichtenagentur)



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