Warnstreiks der Gebäudereiniger in Flughäfen, Kliniken, Verwaltungen, Schulen und Industrieanlagen

In der Gebäudereiniger-Branche haben in der Nacht auf Montag bundesweite Warnstreiks begonnen. Damit soll der Forderung nach einem tariflichen Weihnachtsgeld für die rund 600.000 Beschäftigten der Branche Nachdruck verliehen werden.
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Viele Gebäudereiniger in Deutschland streiken.Foto: iStock
Epoch Times19. November 2018

Gebäudereiniger in ganz Deutschland streiken für Weihnachtsgeld: In der Nacht zum Montag begannen Warnstreiks in Flughäfen, Kliniken, Verwaltungen, Schulen und Industrieanlagen, wie die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilte. Ziel sei es, die Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen über ein 13. Gehalt zu bewegen. Diese nannten die Forderung kurz nach einer deutlichen Erhöhung des Tariflohns „zurzeit nicht umsetzbar“.

Die Branche sei eine der wenigen, in der es kein Weihnachtsgeld gebe, erklärte die Gewerkschaft. Nach ihren Angaben wurden bis Montagmittag etwa 150 Objekte im gesamten Bundesgebiet bestreikt, darunter auch die Flughäfen in Frankfurt am Main und München. Pro Objekt hätten sich in der Spitze bis zu 200 Mitarbeiter beteiligt.

Rund 600.000 Mitarbeiter hat die Branche

In der Branche arbeiten bundesweit rund 600.000 Beschäftigte. Vor wenigen Tagen hatte der Bundesinnungsverband Gebäudedienstleister bei einer Mitgliederversammlung in Hamburg ein 13. Monatsgehalt einstimmig abgelehnt.

Seinen Angaben zufolge vereinbarte er mit den Gewerkschaften aber kürzlich einen dreijährigen Lohntarifvertrag, der eine „deutliche Erhöhung der Tariflöhne“ und außerdem eine Angleichung der Löhne in Ostdeutschland an das Westniveau vorsieht.

„Das geforderte 13. Monatsgehalt wäre eine weitere Lohnerhöhung von 4,17 Prozent und ist kurz nach Verhandlung unserer Löhne bis 2020 zurzeit nicht umsetzbar“, erklärte der Geschäftsführer der Innung, Johannes Bungart, am Montag in Berlin. Die Gebäudereinigerbranche zahle deutlich mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn.

Mindestlohn von 10,56 Euro (West) und 10,05 Euro (Ost)

Dagegen erklärte IG-BAU-Verhandlungsführerin Ulrike Laux: „Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung sind sauer. Sie wollen endlich die Anerkennung, die sie sich verdient haben und nicht länger als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden. Die meisten arbeiteten in der untersten Lohngruppe. Deswegen sei ein Weihnachtsgeld „als Anerkennung ihrer Leistung“ für sie besonders wichtig.

Die tariflichen Mindestlöhne in der Branche steigen im Westen laut Einigung der Sozialpartner auf 10,56 Euro und in Ostdeutschland auf 10,05 Euro pro Stunde.

Ab 2020 erhöhen sie sich auf 10,80 Euro und in Ostdeutschland auf zunächst 10,55 Euro, werden dort aber im Laufe des Jahres weiter auf 10,80 Euro ansteigen und damit das Westniveau erreichen. In Ostdeutschland stiegen die Gehälter damit bis 2020 um insgesamt 13 Prozent, erklärte der Bundesinnungsverband.

(afp)



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