Was wird aus Audi-Chef Stadler?

Einigen sich die Volkswagen-Aufsichtsräte im Fall Stadler? Eigentlich wollten die Aufseher des Konzerns schon vor Tagen über die Zukunft des im Abgas-Skandal verhafteten Audi-Chefs entscheiden. Jetzt versuchen sie es erneut.
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Rupert StadlerFoto: Armin Weigel/dpa
Epoch Times2. Oktober 2018

Noch ist Rupert Stadler der Chef von Audi – aber möglicherweise nicht mehr lange: Die VW-Aufsichtsräte beraten am Dienstag weiter über die Zukunft des Managers.

Zuvor konnten sich die Volkswagen-Aufseher am Freitag nicht auf eine Ablösung des Vorstandschefs einigen, der seit Juni in Haft sitzt. Einigen müssen sich die Kontrolleure auch über eine Abfindung für Stadler: Dessen Vertrag als Mitglied des Volkswagen-Konzernvorstandes läuft zwar Ende 2019 aus, sein Kontrakt als Audi-Chef hat aber noch eine Laufzeit bis 2022.

Wie zu hören ist, ist eine einvernehmliche Beendigung des Vertrages von Stadler denkbar. Eine Entscheidung dazu war nach Angaben aus Konzernkreisen ursprünglich schon für Freitag erwartet worden.

Seit gut drei Monaten sitzt Stadler inzwischen in Untersuchungshaft. Verhaftet worden war er wegen Betrugsverdachts und Verdunkelungsgefahr im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal. Die Ermittlungsbehörden werfen dem Audi-Chef vor, nach Bekanntwerden der Abgasbetrügereien den Verkauf von Dieselautos mit falschen Abgaswerten zugelassen zu haben. Dabei habe er von den Manipulationen gewusst oder sie bewusst ignoriert. Bei der Ingolstädter Oberklasse-Marke soll der Skandal in Teilen seinen Ursprung haben.

Nach der Verhaftung entbanden ihn die Aufsichtsräte von VW und Audi von seinen Aufgaben als VW-Vorstand und Audi-Chef. Seitdem leitet Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot die VW-Tochter als kommissarischer Vorstandschef.

Stadlers Nachfolger an der Spitze von Audi könnte Markus Duesmann werden – VW hatte im Juli einen Wechsel des bisherigen BMW-Einkaufschefs in den Konzernvorstand von Volkswagen bekanntgegeben. BMW hat zwar einen neuen Einkaufsvorstand berufen, kann Duesmanns Wechsel zum Konkurrenten jedoch bis 2020 blockieren. (dpa)



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