Wirtschaft wegen Chemnitz besorgt

Wegen der zahlreichen Protestkundgebungen in Chemnitz sind die Chefs großer deutscher Unternehmen besorgt.
Titelbild
Demonstranten in Chemnitz.Foto: Matthias Rietschel/Getty Images
Epoch Times4. September 2018

Angesichts der zahlreichen Protestkundgebungen in Chemnitz zeigen sich Chefs großer deutscher Unternehmen besorgt.

„Selbstverständlich geben die Ereignisse in Sachsen Anlass zur Sorge und fordern zum Handeln auf“, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe).

„Seit Jahren fühlen sich ganz friedliche Menschen in Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas nicht mehr ausreichend beachtet. Sie sorgen sich um ihre Zukunft und fürchten sich vor vielen Unsicherheiten, die unsere komplexe Welt mit sich bringt“, gab Teyssen zu bedenken.

„Deswegen müssen Politik und Wirtschaft mit ihrem Handeln und mit ihren Entscheidungen die Wirkungen auf die Menschen in den Mittelpunkt stellen und dort Sicherheit geben, wo dies möglich ist. Für parteipolitisch motivierte Grabenkämpfe ist besonders in solchen Zeiten kein Platz.“

Bernd Tönjes, der Vorstandschef der RAG-Stiftung und Moderator des Wirtschaftsbündnisses Initiativkreises Ruhr, äußerte sich ebenfalls besorgt. „Was in Chemnitz dieser Tage passiert, macht in vielerlei Hinsicht betroffen. Dem Image Deutschlands und damit auch dem Image unserer Unternehmen ist das nicht zuträglich“, sagte Tönjes der WAZ. „Unser gutes Ansehen im Ausland, aber vor allem doch unsere eigene gesellschaftliche Stabilität sind Werte, denen wir uns alle verpflichtet fühlen sollten. Die Unternehmen im Ruhrgebiet leisten ihren Anteil daran.“

Als Moderator des Initiativkreises Ruhr steht Tönjes an der Spitze eines Bündnisses, zu dem unter anderem Unternehmen wie die Deutsche Bank, die Bahn, BP, Commerzbank, DHL, Hochtief und RWE gehören. Auch Rolf Buch, Vorstandschef des Bochumer DAX-Konzerns Vonovia, schaltete sich ein. „Als Vermieter setzen wir uns aktiv für Integration ein – auch in Sachsen, wo wir viele Wohnungen an Flüchtlinge vermieten“, sagte Buch der Zeitung. „Wir sollten alle gemeinsam daran arbeiten, Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken und zu zeigen, wie vielseitig Deutschland ist.“

Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff sagte, Made in Germany stehe weltweit „nicht nur für die herausragende Qualität unserer Produkte“. Es stehe auch für die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft. „Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Da sind auch wir als Unternehmen gefragt, uns klar für diese Werte einzusetzen.“ (dts)



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