US-Notenbank Fed erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Der jetzige Zinserhöhungsschritt war allgemein von den Analysten so erwartet worden. Fed-Chefin Janet Yellen hatte selbst angekündigt, dass die Notenbank auf eine solche Entscheidung zusteuere.
Titelbild
DollarscheinFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. Dezember 2016

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hebt ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an. Dieser bewege sich damit künftig in der Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent, teilten die Währungshüter am Mittwoch mit. Beobachter hatten diese Entscheidung erwartet. Es handelt sich um die erste Zinserhöhung durch die US-Notenbank seit einem Jahr.

Zuletzt hatte die Fed den Leitzins vor rund einem Jahr angehoben. Seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Ende 2008 hatte der Zinssatz zwischen null und 0,25 Prozent gelegen. Vor der Finanzkrise lag der Leitzins in den USA von 2006 an konstant bei über fünf Prozent. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte nach der Entscheidung etwas stärker. Ein Euro kostete am Mittwochabend 1,06 US-Dollar (+0,19 Prozent).

Die Fed fasste außerdem drei weitere Zinserhöhungsschritte für das kommende Jahr ins Auge. Im September hatte die Zentralbank noch nur zwei Zinserhöhungen im Jahr 2017 anvisiert.

Der jetzige Zinserhöhungsschritt war allgemein von den Analysten so erwartet worden. Fed-Chefin Janet Yellen hatte selbst angekündigt, dass die Notenbank auf eine solche Entscheidung zusteuere. Es handelt sich um die erste Zinsentscheidung der Fed seit dem Wahlsieg des künftigen Präsidenten Donald Trump.

Der Republikaner hatte Yellen im Wahlkampf hart angegriffen. Er warf ihr vor, aus politischen Gründen die Zinserhöhung künstlich hinauszuschieben. Sie wolle so die Wirtschaftsbilanz des scheidenden Präsidenten Barack Obama äußerlich aufmöbeln. Die Fed-Chefin sollte sich deshalb „schämen“, wetterte Trump.

Die Fed hatte im Dezember 2015 die Ära der Nullzinsen beendet, die sie Ende 2008 in Reaktion auf die Finanzkrise eingeleitet hatte. Auch vor einem Jahr erhöhte sie den Leitzins vorsichtig um 0,25 Punkte.

Im Verlaufe dieses Jahres hatte die Notenbank jedoch eine weitere Zinssteigerung immer wieder hinausgeschoben. Zur Begründung verwies sie unter anderem auf globale Risiken wie die Verlangsamung des chinesischen Wachstums und das EU-Referendum der Briten.

Zehn Mitglieder des Offenmarktausschusses der Bank stimmten dafür

Die jetzige Zinserhöhung wurde von den zehn Mitgliedern des sogenannten Offenmarktausschusses der Bank einstimmig getroffen. Zugleich korrigierten sie auch ihre Prognose für die Entwicklung der US-Wirtschaft leicht nach oben. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis zum dritten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent steigen. Das sind 0,1 Punkte mehr als die Fed vor drei Monaten vorhergesagt hatte.

In ihren Vorhersagen für die US-Wirtschaft blieb die Fed vorsichtig. Der Arbeitsmarkt sei erstarkt, doch bleibe die Arbeitslosenquote „erhöht“. Die Investitionen der Unternehmen hätten noch nicht im gleichen Maße zugelegt wie die Ausgaben der Privathaushalte.

Die Fed ließ nicht durchblicken, ob sie sich für mögliche  Inflationsrisiken der Wirtschaftspolitik des gewählten Präsidenten rüstet. Viele Analysten sagen voraus, dass die Notenbank wegen der von Trump angekündigten massiven Steuersenkungen sowie Rieseninvestitionen in die Infrastruktur den Zins rascher anheben werden muss als geplant. Diese Pläne bergen demnach das Risiko, dass die Inflation über die 2,0-Prozent-Zielmarke hinausschießt.

Yellen sagte dazu lediglich, Veränderungen in der Wirtschaftspolitik könnten die Projektionen noch verändern. Doch sei es es derzeit „viel zu früh“, um vorherzusagen, wie sich der Kurs des neuen Präsidenten auswirken werde.  (dts / afp)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion