"Nahrungsmittelknappheit"
USA und Kanada kündigen höhere Getreideexporte an

Ein LKW mit Getreide.
Foto: iStock
Wegen der Lieferausfälle von Getreide nach der russischen Invasion der Ukraine wollen Kanada und die USA ihre Exporte erhöhen. Die befürchtete Nahrungsmittelknappheit weltweit werde „Wirklichkeit“, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag nach den Gipfeln der Nato und G7-Staaten in Brüssel. Beide Länder hätten deshalb darüber gesprochen, wie sie die Ressourcen „schneller erhöhen und verteilen“ könnten.
Der US-Präsident rief die anderen Länder auf, alle Beschränkungen für ihre Nahrungsmittelexporte auszusetzen. Die USA prüften zudem „umfangreiche Investitionen, um den Bedarf an humanitärer Hilfe, insbesondere an Nahrungsmittelhilfe, zu decken“.
Darüber hinaus will Kanada seine Öl-Exporte um etwa fünf Prozent erhöhen. Ottawa reagiere auf die „Hilfegesuche von Verbündeten, die aufgrund des Konflikts in der Ukraine mit Engpässen zu kämpfen haben“, sagte der zuständige Minister Jonathan Wilkinson am Donnerstag. „Kanada ist in einer einzigartigen Position, um zu helfen.“
In diesem Jahr „hat die kanadische Industrie die Fähigkeit, ihre Öl- und Gasexporte schrittweise um etwa 300.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, um russisches Öl und Gas zu ersetzen“, erklärte Wilkinson weiter. Kanada ist der viertgrößte Ölproduzent der Welt.
Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat die Preise für Erdöl stark in die Höhe getrieben; wichtige Volkswirtschaften wie die USA und Kanada haben als Sanktion gegen Moskau die Einfuhr von russischem Erdöl verboten haben. Auch die EU denkt über ein Embargo für russisches Öl nach.
Die Ukraine und Russland stehen außerdem für rund 30 Prozent der Getreide-Exporte weltweit. Wegen der Kämpfe und geschlossener Häfen in der Ukraine sowie aufgrund der Sanktionen gegen Russland sind die Lieferungen drastisch eingebrochen. Die größten Importeure von Getreide aus Russland und der Ukraine sind aber vor allem bevölkerungsreiche Länder wie Ägypten, Türkei, Bangladesch und Nigeria. (afp/dl)
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