EU-Reformen drohen Strompreis in die Höhe zu treiben

Deutschen Stromkunden drohen weitere Erhöhungen der Strompreise – Für Deutschland wird die Liberalisierung teuer, weil die Bundesregierung daran festhalten wolle, dass bundesweit ein einheitlicher Großhandelspreis für Strom gilt.
Titelbild
Eine Stromtrasse im Abendlicht.Foto: iStock
Epoch Times7. Dezember 2018

Die von der EU geplante Liberalisierung des Energiemarkts könnte für Deutschland und weitere Mitgliedsländer zusätzliche Kosten von jährlich mindestens 1,8 Milliarden Euro bedeuten. Umgerechnet auf die rund 45 Millionen deutschen Kunden würde die Stromrechnung rein rechnerisch um etwa 20 Euro pro Jahr steigen, berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf ein internes Papier des Bundeswirtschaftsministeriums.

Hintergrund sei das umstrittene Clean-Energy-Package („Saubere Energie für alle Europäer“), auf das sich die EU bis Weihnachten einigen will, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.

Es sehe vor, dass Strom EU-weit frei gehandelt werden kann. Normalerweise würde der Preis bei steigendem Angebot sinken, zumindest wenn der Strom frei fließen oder der Preis frei ausgehandelt werden könnte. So gehe auch das Wirtschaftsministerium von günstigeren Herstellungskosten aus, berichtet das Nachrichtenmagazin.

Für Deutschland werde die Liberalisierung aber zunächst teuer, weil die Bundesregierung daran festhalten wolle, dass bundesweit ein einheitlicher Großhandelspreis für Strom gilt, und weil die Leitungsnetze schon heute überlastet sind. Im Norden erzeugter Windstrom könne deshalb nicht in den Süden weitergeleitet werden, berichtet der „Spiegel“ weiter.

Sollte also künftig ein Kunde in Bayern beispielsweise dänischen Strom einkaufen, würde der zwar im Norden ins deutsche Netz eingespeist –– dort aber nur Windstrom verdrängen.

Für den Kunden in Bayern müsste Strom beispielsweise aus einem Kohlekraftwerk geliefert werden, so das Nachrichtenmagazin. Als Folge drohten nicht nur höhere Preise, sondern auch ökologisch unsinnige Ergebnisse. „Der Anteil der Kohle erhöht sich“, berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf das Papier. (dts)



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